Roadshow bei Mobility

Siemens: IG Metall und Betriebsräte informieren Beschäftigte

20.06.2018 | Am Morgen des 20.6. steht der IG Metall-Truck vor Siemens Mobility in Treptow. Bis zum Mittag nehmen rund 100 Kolleginnen und Kollegen das Angebot wahr und informieren sich über mögliche Folgen für ihren Arbeitsplatz, wenn Siemens und Alstom wie angekündigt ab 1.1.2019 zusammengehen.

Fotograf: Christian v. Polentz / transitfoto.de

Die Sache ist durchaus komplex. Wenn alles läuft wie der Siemens-Vorstand es angekündigt hat, wird Siemens Mobility aus der Siemens AG gelöst und dann eine GmbH. Das soll bereits zum 1.8.2018 geschehen. Am 1.1.2019 soll dann diese Mobility GmbH gemeinsam mit Alstom in eine neue Gesellschaft übergehen. Bei all diesen rechtlichen Konstruktionen ist klar, dass die Beschäftigten dazu jede Menge Fragen haben.

Deshalb sind IG Metall und Betriebsräte von Siemens Mobility am 20. Juni vor dem Werk in Treptow vorgefahren und beantworteten die Fragen der Kolleginnen und Kollegen. Ihre Fragen offenbarte, dass die Kolleginnen und Kollegen den Betriebsübergang sehr unterschiedlich einschätzen. Insbesondere die Jüngeren stehen dem Betriebsübergang neutral gegenüber. „Die Auftragsbücher sind voll, Sorgen entlassen zu werden haben wir nicht. Und wenn finden wir, so gut ausgebildet wie wir sind, schnell anderswo eine Arbeit“, sagte ein junger Kollege. „Bei älteren Beschäftigten überwiegt hingegen die Sorge, weil sie häufig keine Chance mehr sehen, bei einem anderen Arbeitgeber der Bahnbranche einen qualifizierten Arbeitsplatz zu erhalten, wenn die Sicherung der Arbeitsplätze nach vier Jahren ausläuft“, sagte Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin.

Zusammen mit vier Betriebsräten und Betriebsrätinnen beantwortete sie die Fragen der Kolleginnen und Kollegen von Siemens Mobility in Treptow. Was ist der Unterschied zwischen einer AG und einer GmbH? Wird die Betriebszugehörigkeit anerkannt und läuft weiter? Was ist mit meinen Ansprüchen, die ich erworben habe? Was ist mit der Betriebsrente und dem Siemens-Aktienprogramm? Und: Werden wir hier am Standort bleiben können? Was kommt da auf uns zu?  

„An der Bandbreite der Fragen und Einschätzungen bekommen wir ein gutes Bild über die Stimmung und was die Kolleginnen und Kollegen benötigen, nämlich so schnell wie möglich Informationen, die ihnen etwaige Sorgen nehmen“, sagt Regina Katerndahl. Ob Sorgen oder nicht, die meisten waren froh, dass die IG Metall Präsenz zeigte und erste Informationen lieferte. „Schön, dass die IG Metall hier steht und direkt mit uns redet. Das ist qualitativ ein Unterschied zu Betriebsversammlungen, auf denen sich viele nicht zu fragen getrauen. Der direkte Kontakt ist gut“, sagte ein Beschäftigter aus dem Vertrieb.

Roadshow in Spandau abgesagt
Eigentlich wollte der Siemens-Vorstand die Kolleginnen und Kollegen bereits mit einem Brief über den anstehenden Betriebsübergang informieren. Darauf hatten Betriebsräte und IG Metall ihre Informationsveranstaltungen in Treptow und Spandau abgestimmt. Die Beschäftigten warten auf den Brief jedoch noch immer. „Und trotzdem kamen rund 100 Beschäftigte, um sich zu informieren. Das zeigt, es gibt Klärungsbedarf“, sagte Regina Katerndahl.

Weil der Brief noch fehlte, sagte die IG Metall die Tour nach Spandau ab. „Wir haben diesen Termin verschoben, weil die Kolleginnen und Kollegen, wenn sie den Brief gelesen haben, sehr viel gezielter fragen und wir auch gezielter antworten können“, erklärte die Zweite Bevollmächtigte der IG Metall.  Und Robert Schreiber, Betriebsrat bei Siemens Mobility fügte hinzu: „Unsere Türen stehen für die Beschäftigten stehen bei allen Fragen offen und wir helfen ihnen wo wir können.

 

Von: rk

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