Betriebsrat in Berlin - Einer von uns

Heute: Robert Bartsch, Betriebsrat im Mercedes Benz Werk Berlin - Marienfelde

30.11.2013 | Robert Bartsch, 31 Jahre, arbeitet seit elf Jahren im Mercedes Benz Werk in Marienfelde. Nach seiner Ausbildung zum Mechatroniker für Produktionstechnik hat er 2006 als Montierer am Band begonnen, heute arbeitet er in der Instandhaltung. Im Werk arbeiten rund 2.700 Menschen, davon sind mehr als 50 Prozent in der IG Metall organisiert.

Foto: Christian von Polentz/ transitfoto.de

Hergestellt werden V6-Dieselmotoren, Komponenten, Teile und Kraftstoffsysteme. Es gibt 110 Vertrauensleute und 21 Betriebsräte. Robert ist seit 2010 Betriebsrat, war vorher Jugend- und Auszubildendenvertreter (Javi). Er kümmert sich im Betriebsrats-Team vor allem um die Kommunikation.

? Warum bist Du Betriebsrat geworden?

 Als Jugendvertreter war es mir wichtig, dass mit uns Azubis vernünftig umgegangen wird und unsere Interessen und Anliegen auch umgesetzt werden. Heute mache ich mich für alle Kolleginnen und Kollegen stark, natürlich auch immer noch für die Jugend im Betrieb. Beispielsweise arbeite ich in der Kommission für Bildung und Qualifizierung mit, denn wir sitzen alle in einem Boot und unsere Probleme und Anliegen sind genauso vielschichtig wie unsere Belegschaft. Ich muss mich in meiner Arbeit in meine Kolleginnen und Kollegen gut hineinversetzen können, damit wir die beste gemeinsame Lösung für Probleme finden.

?   Gibt es ein Thema, das Dich besonders bewegt?

Seit jeher beschäftigt mich die Sicherheit unserer Arbeitsplätze, denn ohne gelebte Mitbestimmung gäbe es keine Übernahmeregelungen und besonders wir  Jüngeren hätten kaum noch Chancen auf feste Arbeitsverträge. Damit verbunden ist für mich auch gleich das genauso wichtige Thema Entgelt. Ich möchte keine Mehrklassengesellschaft – in der wir gegeneinander ausgespielt werden. Solidarität ist mir wichtig: Gleiches Geld – gleiche Arbeit – Equal Pay.

Mir geht es heute aber auch darum, unsere Arbeitskultur und den respektvollen Umgang miteinander zu erhalten. Und ich will dazu beitragen, den Kollegeninnen und Kollegen den Rücken zu stärken, denn immer öfter sollen die Ziele des Unternehmens auf dem Rücken von uns Beschäftigten ausgetragen werden.

?  Wie lebendig ist bei Euch die Gewerkschaftsarbeit?

Wir haben letztes Jahr in der Tarifrunde und auch drum herum sehr gute Aktionen im Betrieb durchgeführt. 2012 haben wir rund 150 neue Mitglieder für uns gewinnen können. Als Delegierte bringen wir uns mit einigen Kollegen aus dem Unternehmen auch in die örtliche Gewerkschaftsarbeit ein.  Ich erlebe uns als sehr gutes Team. Denn nur im Team können wir unsere Arbeit als Interessenvertretung bewältigen. Die Vielfältigkeit und Verschiedenheit der einzelnen Betriebsräte ist ein großer Gewinn für unsere Arbeit. Und der Schlüssel zu kontroversen Diskussionen und kreativen Lösungen.

Von: aw

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