Betriebsratswahlen: Gute Tarifabschlüsse sorgen für Rückenwind

IG-Metall-Betriebsräte sind die beste Wahl

31.03.2018 | Der sehr gute Tarifabschluss verschafft den IG-Metall Betriebsräten und Betriebsrätinnen bei den Betriebsratswahlen Rückenwind. Viele haben in ihren Betrieben Warnstreiks organisiert und auch sonst in den vergangenen vier Jahren viel für ihre Belegschaften erreicht.

Dana Friedrich, Steffi Dorn und Martin Zorn sind Betriebsräte bei Jenoptik.

Andreas Neusche-Suelze ist Betriebsrat bei Schnellecke.

Im März haben viele Beschäftigte ihren Betriebsrat schon gewählt. Aber viele wählen noch im April und Mai. Stellvertretend für die gute Arbeit aller IG Metall-Betriebsräte kommen hier Betriebsräte von Schnellecke Modul und Lieferantenzentrum sowie JENOPTIK Diode Lab in Adlershof zu Wort.

Schnellecke: Sicherheit und Entgelt
Die Schnellecke Modul und Lieferantenzentrum GmbH hat sich 2016 gegründet und die Logistik für das BMW Motorradwerk übernommen. Anfangs beschäftigte das Unternehmen rund 120 Festangestellte. Heute sind es 210 plus 250 Leihbeschäftigte. 2016 konstituierte sich auch der neunköpfige IG Metall-Betriebsrat. Obwohl sie sich erst – nur zwei hatten BR-Erfahrung – einfuchsen mussten, haben sie in zwei Jahren viel auf den Weg gebracht. „Wir haben innerhalb eines Jahres 94 Leihbeschäftigten zu einem festen Arbeitsvertrag und damit einer Zukunft verholfen. Das verbessert ihre Leben enorm“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Andreas Neusche-Suelze. Zudem hat der Betriebsrat mehrere Betriebsvereinbarungen abgeschlossen.

Die IG Metall wiederum hat erreicht, dass die Entgelte bis zum 1.7.2018 auf Flächentarifvertrag-Niveau steigen und dass insgesamt weitere 50 Leihbeschäftigte in zwei Wellen übernommen werden. Noch gibt es aber kein Weihnachtsgeld, das Schichtmodell setzt Beschäftigten und ihren Familien zu. „Seit mehr als einem Jahr verhandeln wir darüber“, sagt Andreas. Wie sehr IG Metall, Betriebsrat und Beschäftigte an einem Strang ziehen, habe der 24-Stunden-Warnstreik gezeigt, sagt Andreas: „Die Belegschaft hat voll mitgezogen. Das war klasse.“ Die Zahl der IG Metall-Mitglieder hat sich mehr als verdoppelt.

JENOPTIK Diode Lab: Bessere Bedingungen dank Tarifvertrag
Der Laden brummt, denn die Halbleiter-Laser der JENOPTIK Diode Lab GmbH in Adlershof finden reißenden Absatz. Arbeiteten vor acht Jahren noch 30 Beschäftigte, sind es heute bereits rund 70. Ihre Arbeitsbedingungen – auch weil immer mehr Beschäftigte sich in der IG Metall organisiert haben – hat der Betriebsrat zusammen mit der IG Metall sehr verbessern können: „Statt individueller Arbeitsverträge und einer 40-Stundenwoche, gelten ab dem 1. Januar 2019 alle Bestimmungen des Haustarifvertrages von JENOPTIK auch für uns. Das haben wir in schwierigen Verhandlungen durchgesetzt“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Dr. Martin Zorn.

Die Beschäftigten arbeiten nur noch 38 Stunden, es gibt ein nachvollziehbares Gehaltsgefüge, Überstunden können als Freizeit ausgeglichen oder vergütet werden und es gibt eine Ergebnisbeteiligung. Zwar müssen die Kolleginnen und Kollegen 18 Schichten und daher auch am Samstag arbeiten, der Betriebsrat hat aber die Bedingungen in enger Abstimmung mit den Kollegen und Kolleginnen mitgestaltet und erreicht, dass sie dafür eine Zulage erhalten und Leihbeschäftigte fest übernommen werden.

Dieser Artikel ist auch in der Aprilausgabe der Metallzeitung erschienen.


Von: mn

Unsere Social Media Kanäle