Betriebsräte/Vertrauensleute

Jetzt endlich gleiche Arbeitszeiten in ganz Deutschland:

Die Ewiggestrigen vom Arbeitgeberverband

19.06.2019 | Als wenn es um ihr eigenes Überleben ginge, halten die Arbeitgeber 30 (!) Jahre nach dem Mauerfall an längeren Arbeitszeiten im Osten fest – wenn sie könnten, würden sie wahrscheinlich auch Erich Honecker wieder ausbuddeln. Mit einem Aktionstag haben heute Beschäftigte aus 30 Betrieben von Berlin bis Sachsen klar gemacht, dass es am Verhandlungstisch ab Freitag Lösungen geben muss – das Hinhalten ist vorbei.

Sie waren viele, sie waren fröhlich und sie sind hochmotiviert – für ihre Arbeit und für gleiche Arbeitszeiten in Ost und West: Etwa 100 Beschäftigte in der Metallindustrie der ehemaligen ostdeutschen Berliner Stadtbezirke haben heute vor der Siemens Mobility GmbH kreativ und lautstark gegen eine Fortsetzung der 38-Stunden-Arbeitswoche in der ostdeutschen Metallindustrie protestiert. „30 Jahre nach dem Mauerfall haben die Beschäftigten ihren Teil längst geliefert. Schließlich haben sie jahrzehntelang drei Stunden länger pro Woche gearbeitet als ihre Kolleginnen und Kollegen im Westen“, sagt Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin.

Beispiel Siemens Mobility GmbH mit 1.500 Beschäftigten in Treptow im ehemaligen Osten Berlins: Mit der Begründung, sie seien „weniger produktiv als im Westen“, halten die Arbeitgeber daran fest, dass die Beschäftigten 38 statt 35 Stunden pro Woche wie im Westteil der Stadt arbeiten müssen. Beschäftigte, die aus Spandau (vor 30 Jahren ehemaliges  Westdeutschland) nach Treptow (vor 30 Jahren ehemaliges Ostdeutschland) wechseln, müssen dann aus eben genanntem Grund drei Stunden länger pro Woche arbeiten: „Nach der Arbeitgeber-Logik arbeiten die Spandauer Kollegen also weniger produktiv, wenn sie in Treptow statt in Spandau arbeiten. Wie kann das sein?“,  fragte sich Robert Schreiber, Leiter des Vertrauenskörpers der IG Metall in der Siemens Mobility GmbH, auf der Kundgebung.

Am Freitag treffen sich IG Metall und Arbeitgeber zur sechsten Verhandlungsrunde. „Dann müssen die Arbeitgeber endlich was auf den Tisch legen“, sagt Regina Katerndahl. „Die Beschäftigten haben ihren Teil doppelt und dreifach geleistet. Jetzt sind die Arbeitgeber dran.“

 

Von: rk

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