24.04.2013 | Zur Kundgebung vor der zweiten Tarifverhandlung in der Metall- und Elektroindustrie kamen am Mittwoch, 24. April 2013 rund 150 Metallerinnen und Metaller, um die Forderung nach 5,5 Prozent mehr Geld zu unterstützen.
Im Haus der Wirtschaft verhandeln ab 14.00 Uhr die Arbeitgeber, vertreten durch den Verband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg e.V. (VME) und die Arbeitnehmerseite – vertreten durch die IG Metall. Vor dem Haus der Wirtschaft unterstützten vor der Verhandlung lautstark und phantasievoll Kolleginnen und Kollegen aus Berliner Betrieben von Siemens, BMW, Daimler, Visteon, Otis und weiteren Betrieben der Metall- und Elektroindustrie. Darunter waren auch viele Junge, die die Forderungen der Arbeitnehmerseite unterstützen. In der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie 2013 lautet die Forderung: 5,5 Prozent mehr Geld.
Auf der Kundgebung sprach auch Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. "Wir wollen anständige Löhne für anständige Arbeit. Wir fordern Verteilungsgerechtigkeit", sagte Urban.
Olivier Höbel, IG Metall Verhandlungsführer und Bezirksleiter IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, berichtete von den Verhandlungen am Morgen in Leipzig. "Das, was die Arbeitgeber sagen, stinkt zum Himmel." An die Jugend gerichtet, sagte er: "Ausbildungsplätze müssen nicht nur vorhanden sein, sondern auch gut bezahlt werden." Olivier Höbel betonte: "Die zweite Runde heute ist entscheidend. Wenn heute von hier kein Signal gesendet wird, müssen die Argumente Beine bekommen. 5,5 Prozent dafür stehen wir heute und in den nächsten Wochen vor den Werkstoren, wenn es heute kein gutes Angebot gibt.".
Dogan Börühan, Betriebsratsvorsitzender bei Visteon, sagte: "Strom, Benzin, alle Lebenshaltungskosten sind stark gestiegen. Deshalb haben wir eine anständige Lohnerhöhung verdient. Unsere Forderung ist bezahlbar. 5,5 Prozent - Gut für uns - Gut für alle. Wenn die Arbeitgeber kein Angebot machen, zeigen wir unsere Stärke am 1. Mai."
Vor der ersten Tarifrunde hat die Berliner IG Metall Jugend vor dem Haus der Wirtschaft in einem kurzen Schauspiel gezeigt, dass der Korb gefüllt mit der „Ware“ Qualität, guter Arbeit, Motivation, Attraktivität, Produktionssteigerung und Kaufkraft stärken für 5,5 Prozent plus erhältlich ist. Von den Arbeitgebern wurden dafür läppische 1,9 Prozent plus geboten. Mit Geizhalsrufen wurde der Arbeitgebervertreter von den jungen IG Metallern gestraft.
Dieses Angebot stinkt zum Himmel wie verfaulter Fisch. Am Marktstand der IG Metall Jugend gab es für dieses geizige Angebot nur eins – einen großen roten Frustfisch. Dieser wurde den Arbeitgebern vor den Tarifverhandlungen übergeben. "Gute Arbeit kostet mehr – deswegen fordern wir 5,5 Prozent plus für uns, plus für alle."