Betriebsräte/Vertrauensleute

Zielgruppenkonferenzen in Mannheim:

Vier Tage für den Gewerkschaftstag der IG Metall im Oktober

05.04.2019 | Mit den Zielgruppenkonferenzen haben sich die Delegierten der Jugend-, und Frauenvertretungen der IG Metall ein Wochenende auf den Gewerkschaftstag der IG Metall im Herbst vorbereitet – die Berliner Delegierten haben kräftig mitdiskutiert und mitentschieden.

Solidarität bei den Jungen (Bild 1) und den Frauen (Bild 2) für die gleiche Arbeitszeit in ganz Deutschland auf hren Konferenzen in Mannheim, die Juko-Delegierten des Bezirks Berlin-Brandenburg-Sachsen (Bild 3) und Impressionen von der 21.ten Frauenkonferenz der IG Metall

Jugendkonferenz 2019 – von der Ausbildungswerkstatt direkt ins Parlament
Auf der 23. Jugendkonferenz der IG Metall (Juko) haben 260 Delegierte aus der gesamten Bundesrepublik vier Tage lang Demokratie gelebt und gemacht. „Wir haben richtig spannende Diskussionen geführt, bei denen es sogar  als Gast Spaß macht, nur zuzuhören.“ So fasst Enrico Wiesner, Jugendauszubildendenvertreter im Berliner Siemens Gasturbinenwerk, seine Erfahrungen auf seiner ersten JuKo zusammen. „Die Diskussionen waren sehr spannend und auf einem inhaltlich hohen Niveau.“

Nach dem Motto Hart in der Sache – weich zu den Menschen diskutierten die Delegierten und Gäste dieThemen, die junge Metallerinnen und Metaller beschäftigen: bezahlbarer Wohnraum, Umweltschutz, antirassistische Arbeit oder Schwerpunkte der Tarifpolitik. Die Themen waren breit gestreut, trotzdem waren die Diskussionen von Fachwissen und genauen Analysen geprägt. Dass die jungen Delegierten dabei besonderes Durchhaltevermögen beweisen können, zeigte sich in den Debatten, die zum Teil tief in die Nacht dauerten.

„Die Antragsberatung kann anstrengend sein, ist aber enorm wichtig“, beschreibt Jakob Heidenreich, Politik-Student an der Uni Potsdam und Delegierter für Berlin. „Mir macht es Spaß,  mich mit anderen Delegierten auszutauschen und eigene Positionen vertreten zu können. Nach diesen vier Tagen waren wir zwar alle urlaubsreif, aber wir haben einen wichtigen Beitrag für die Zukunft der IG Metall geleistet.“

Die jungen Delegierten haben die inhaltliche Richtung für die nächsten vier Jahre der IG Metall Jugend gestaltet und sich vernetzt. Besonderes Zeichen der IG Metall-Solidarität war das gemeinsame Foto für die Anpassung der Arbeitszeit im Osten Deutschlands auf 35 Stunden. „Es war ein besonderes Erlebnis, dass über 1.200 Menschen gemeinsam Solidarität mit den Beschäftigten in Ostdeutschland zeigen und sich für die Arbeitszeitangleichung eingesetzt haben“, beschreibt Sebastian Barduni, JAV-Vorsitzender im Siemens Schaltwerk seine Erlebnisse. „Diese Momente machen mich stolz und glücklich IG Metaller zu sein.“

Große Vielfalt bei den IG Metall-Frauen
Unterschiedlichste Altersstufen, verschiedene geschlechtliche Orientierung, andere Bildungshintergrunde: Die Vielfalt von Frauen, die Claudia König auf ihrer ersten IG Metall-Frauenkonferenz erleben durfte, hat sie sehr positiv überrascht. Die Betriebsratsvorsitzende von OTIS hat das als sehr bereichernd erlebt: „Das war unglaublich positiv. Es gab keine Fraktionsbildung, jede durfte so sein, wie sie ist, keine wurde wegen irgendetwas ausgeschlossen. Dadurch ist eine sehr starke Solidarität untereinander entstanden, das hat mich sehr beeindruckt.“

Claudia König ist als Nachrückerin und eine von drei Berliner Delegierten zur IG Metall-Frauenkonferenz nach Mannheim gefahren. Sie hat sich in den Achtzigern in der autonomen Frauenbewegung in Berlin engagiert und thematisiert Frauenbelange heute auf allen Ebenen im Betrieb. „Mich ärgert es, wenn wir uns als Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter paritätisch aufstellen und die Arbeitgeberseite schert sich da nicht drum, etwa im Aufsichtsrat.“

Auf der 21.ten Frauenkonferenz der IG Metall in Mannheim lag ihr besonders am Herzen, dass der Internationale Frauentag Feiertag werden soll. Die Kolleginnen aus Brandenburg und Sachsen sahen das anders, sie wollen den Frauentag weiter miteinander im Betrieb feiern und würdigen. „Ich finde es wichtig, dass wir einen Tag im Jahr haben, an dem wir als Frauen unsere politischen und  gesellschaftlichen Anliegen auf die Straße bringen“, sagt sie. „Daher brauchen wir einen Feiertag, um demonstrieren zu können.“ Letztlich setzte sich Claudias Anliegen auf der Frauenkonferenz durch und die Delegierten beschlossen für den Gewerkschaftstag, dass die IG Metall sich für den 8. März als bundesweiten Feiertag einsetzen soll.

Die 197 Delegierten haben insgesamt 55 Anträge beraten und als Forderungen an Interessenvertretungen, die IG Metall selbst und die Politik beschlossen –  das reichte vom positiv beschiedenen Antrag, das Krankengeld bei der Erkrankung des Kindes zu verbessern, über die wirksame Unterstützung von Alleinerziehenden bis hin zur Bildungsfreistellung in Sachsen.

 

 

Von: sst, jb

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