Neuer Tarifvertrag: Hart verhandeln lohnt sich

Mehr Geld - besonders für die unteren Entgeltgruppen

08.12.2016 | Die letzte Verhandlungsrunde zog sich fast 24 Stunden hin. Dann stand das Ergebnis fest. Beschäftigte in der Leiharbeit erhalten in drei Schritten mindestens 8,3 Prozent mehr Entgelt. Speziell die unteren Lohngruppen im Westen und Osten steigen überproportional an. Und die Ostangleichung ist geschafft. Das Ergebnis ist noch nicht rechtskräftig.

Am 30. November, um kurz nach 13 Uhr, war es soweit: Nach einem fast 24-stündigen Verhandlungsmarathon haben sich die DGB-Gewerkschaften mit den Arbeitgeberverbänden der Zeitarbeit auf einen neuen Entgelttarifvertrag geeinigt. Das Verhandlungsergebnis sieht eine Laufzeit von 36 Monaten bis Ende 2019 vor. Die Einigung sieht zwischen 2017 und 2019 jährlich Tariferhöhungen für die Beschäftigten in der Leiharbeit vor. Die Tarifentgelte steigen in diesem Zeitraum zwischen 2,5 und 3,0 Prozent jährlich im Westen. Für die Beschäftigten im Osten steigen die Löhne in dieser Zeit jährlich um 4,0 und 3,5 Prozent.

Mehr Geld für die unteren Entgeltgruppen

Insbesondere für die beiden unteren Entgeltgruppen haben die Gewerkschaften hohe Lohnsteigerungen erzielt. So steigt das Tarifentgelt der Entgeltgruppen 1 und 2 im Westen bis 2019 um 20 Prozent stärker als in den höheren Entgeltgruppen. Im Osten steigen die unteren Entgeltgruppen bis zu 20 Prozent stärker. Mit dieser überproportionalen Erhöhung vergrößert sich der Abstand der Leiharbeitstarife zum gesetzlichen Mindestlohn – Arbeit soll sich lohnen.

Ostangleichung durchgesetzt

Mit diesem Tarifabschluss erwirken die DGB-Gewerkschaften die überfällige Angleichung der Ostentgelte an die Westtarife. Das Verhandlungsergebnis sieht vor, dass ab 1. April 2021 die Entgelttabelle für den Osten wegfällt und dann die Westtabelle für ganz Deutschland gilt. Damit haben die DGB-Gewerkschaften durchgesetzt, dass für die Ostbeschäftigten zusätzlich zu den 12 Prozent Lohnerhöhungen bis 2019 auch der bestehende ca. elfprozentige Lohnunterschied beseitigt wird.

Tarifergebnis muss noch bestätigt werden

Mit der Ostangleichung und den überdurchschnittlich steigenden Erhöhungen der unteren Entgeltgruppen haben die DGB-Gewerkschaften wichtige Ziele der in der Leiharbeit Beschäftigten erreicht. Noch allerdings ist das Ergebnis nicht rechtskräftig. Sowohl die Arbeitgeberseite als auch die Tarifkommission der Gewerkschaften müssen das Ergebnis billigen. Das soll im Januar geschehen.

 

Von: vk

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