Kfz-Handwerk

Tarifverhandlung: Annäherung, noch kein Ergebnis

06.06.2017 | Die Tarifverhandlung für das Kfz-Handwerk in Berlin, Brandenburg und Sachsen endete am 2. Juni in Berlin ohne konkretes Ergebnis. Die Arbeitgeber bieten zwei Prozent für zwölf Monate, die IG Metall fordert fünf Prozent sowie eine Angleichung der Einkommen in Brandenburg an Berlin. Am 22. Juni wird weiter verhandelt.

„Das Angebot der Arbeitgeber ist noch weit von einer Kompromisslösung entfernt“, sagte IG Metall-Verhandlungsführer Bodo Grzonka. Die Arbeitgeber boten zwei Prozent mehr Geld für zwölf Monate und 1,9 Prozent für weitere zwölf Monate an. Die IG Metall will eine Erhöhung der Entgelte um fünf Prozent für die nächsten zwölf Monate sowie eine Angleichung der Einkommen in Brandenburg an Berlin. Für die jungen Beschäftigten werden eine attraktivere Vergütung und eine Übernahmeperspektive gefordert. Die Tarifverträge waren am 30. April 2017 ausgelaufen.

Am Vortag hatten Metallerinnen und Metaller der Kfz-Branche in Dresden, Berlin, Potsdam und Leipzig mit Demonstrationen vor den Autohäusern und Werkstätten Druck für ihre Forderungen gemacht. „Das hat sich auf die heutige Verhandlung positiv ausgewirkt“, sagte Grzonka. Anders als bisher hätten die Arbeitgeber die meisten Forderungen der Gewerkschaft nicht rundweg und komplett abgelehnt.

Mit Blick auf die hervorragende Wirtschaftslage im Kfz-Gewerbe sieht Grzonka einen Weg zur konstruktiven Lösung des Tarifkonflikts. „Die Arbeitgeber erkennen offenbar: Junge Menschen machen immer öfter einen großen Bogen um die Kfz-Betriebe, und nach der Ausbildung wechselt jeder Dritte zur Industrie. Es ist wichtig, über tarifliche Regelungen bessere und attraktivere Entgelt- und Arbeitsbedingungen herzustellen, damit Handwerk nicht nur goldenen Boden, sondern auch eine Zukunft hat“, so Grzonka.

Die IG Metall verhandelt mit der „Tarifgemeinschaft Mitteldeutsches Kraftfahrzeuggewerbe“ (TG MDK), der sich vor allem die großen Firmen, jedoch weniger als ein Drittel aller Betriebe, durch direkte Tarifbindung angeschlossen haben. Von einem Neuabschluss der Tarifverträge könnten dennoch rund 37.000 Beschäftigte in 3.400 Betrieben profitieren, da sich diese Kfz-Betriebe an den Tarifergebnissen der Branche orientieren. Die nächste Verhandlung ist für den 23. Juni 2017 in Schönefeld geplant.

Von: md

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