Tarife/Metall- und Elektroindustrie

Erster Warnstreik bei ZF in Brandenburg: "Keine kostbare Lebenszeit verschenken"

04.01.2018 | Das "Angebot" der Arbeitgeber ist ein Witz. Deshalb erhöht die IG Metall den Druck - mit Kundgebungen und Warnstreiks. Der erste fand heute beim Getriebehersteller ZF in Brandenburg/Havel statt. Für zwei Stunden legten rund 500 Metallerinnen und Metaller die Arbeit nieder.

Foto: Christian v. Polentz

Die IG Metall fordert für die Kolleginnen und Kollegen sechs Prozent mehr Geld und Wahloptionen bei der Arbeitszeit. Außerdem will die IG Metall den Arbeitgebern in dieser Tarifrunde eine verbindliche Zusage zu Verhandlungen über die Ost-West-Angleichung der tariflichen Wochenarbeitszeit abringen. Die Arbeitgeber haben bislang ein Lohnplus von zwei Prozent ab April angeboten. Für die Monate Januar bis März bieten sie eine Einmalzahlung von 200 Euro an.  

Kostbare Lebenszeit

Der Widerstand der Arbeitgeber in der Arbeitszeitfrage stößt bei den Metallern auf wachsende Kritik. Olivier Höbel, Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, attackierte dies auf der Kundgebung vor dem Werktor von ZF scharf. Es sei "nicht akzeptabel, dass die Ost-Metaller für das gleiche Entgelt wöchentlich drei Stunden länger arbeiten müssen als im Westen. Das ist ein Monat kostbare Lebenszeit im Jahr. Bezogen auf ein Arbeitsleben arbeiten ostdeutsche Kolleginnen und Kollegen für das gleiche Geld drei Jahre länger", sagte Höbel.

Auch beim Autobauer Porsche in Stuttgart fand am Donnerstag ein Warnstreik statt. Weitere befristete Arbeitsniederlegungen hatte es in dieser Woche in Hannover und Salzgitter gegeben.

 

Von: md+mn

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