Die Freude unter den Beschäftigten ist groß. Ab Juli erhalten viele von ihnen deutlich mehr Geld. So bekommen Beschäftigte der ersten fünf betrieblichen Lohngruppen monatlich 250 Euro mehr, die nächsten sechs Lohngruppen zwischen 80 Euro und 150 Euro pro Monat mehr. „Damit erhöhen sich die Entgelte teilweise um über zehn Prozent“, sagt Ingo Harms von der IG Metall Berlin. Der Wermutstropfen: die oberen drei Lohngruppen gehen leer aus.

„Es war uns wichtig, dass insbesondere die unteren Lohngruppen mehr Geld erhalten, denn die benötigen die Erhöhung bei all den steigenden Lebenshaltungskosten dringend“, fügt der Gewerkschaftssekretär hinzu. Die Lohnerhöhungen basieren noch auf den vom Betrieb festgelegten Lohngruppen. „Das aber haben wir in Kauf genommen, damit die Löhne in diesem Jahr noch steigen können“, sagt Harms.

Die Verhandlungen verliefen sehr konstruktiv. So ist sich auch der Arbeitgeber bewusst, dass er bisher sehr viel weniger bezahlt als es die Tarife der Metall- und Elektroindustrie eigentlich vorsehen. „Aber mit seiner Bereitschaft zu Verhandlungen zeigt die Geschäftsführung, dass sie um die Defizite weiß“, sagt Ingo Harms. Nach den Sommerferien wollen sich beide Seiten auf den Weg machen.

Tarifverhandlungen
Dabei wird es erst einmal darum gehen, alle Beschäftigten eine der 13 Entgeltgruppen (ERA) zuzuordnen. Dies ist notwendig, um zum einen die individuellen Unterschiede zum Tarifniveau der Metall­ und Elektroindustrie und zum anderen die Gesamtkosten, die sich aus der Einführung der Tarifverträge ergeben, zu ermitteln.

Mit der schriftlichen Erklärung des Arbeitgebers, haben Betriebsräte und Beschäftigte eine wichtige Etappe erreicht, auf die sie stolz sein können. Zusammen mit der Lohnerhöhung hat es sich schon jetzt gelohnt, ihre Forderungen freundlich im Ton, aber bestimmt in der Sache vorzutragen.