Tarifbewegung Textile Dienste 2020:

37-Stunden-Woche für alle

06.03.2020 | Durchbruch bei den Tarifverhandlungen für die Textilen Dienste: Die Beschäftigten erhalten mehr Geld, ihre Arbeitszeit sinkt stufenweise und die Altersteilzeitregelung ist besser. Auf dieses Tarifergebnis haben sich IG Metall und Arbeitgeber verständigt.

Mehr Geld & weniger Arbeitszeit in Ost und West: der Tarifabschluss Textile Dienste lohnt sich für die Beschäftigten

Die IG Metall und der Arbeitgeberverband intex haben bei der dritten Tarifverhandlung ein Ergebnis erzielt und dabei eine stufenweise Reduzierung der Arbeitszeit vereinbart. Bis zum 31.12.2021 arbeiten die Beschäftigten 38 Stunden in der Woche, im Jahr 2022 geht es runter auf 37,5 Stunden und ab 2023 dann auf 37 Stunden – im Osten wie im Westen.

„Endlich reduziert sich die manteltarifvertragliche Arbeitszeit für die Kolleginnen und Kollegen im Osten auf 37 Stunden. Das ist ein historischer Schritt zur Angleichung der Arbeitsbedingungen im Osten an die im Westen“, erklärt Miriam Bürger, Verhandlungsführerin der IG Metall.

Mehr Geld in zwei Stufen
Zudem erhalten die Beschäftigten ab März diesen Jahres 2,5 Prozent mehr Geld, mindestens jedoch 60 Euro im Osten und 50 Euro im Westen. Ab August 2021 gibt es dann weitere zwei Prozent mehr, wiederum aber mindestens 60 Euro im Osten und 50 Euro im Westen. Das stärkt die unteren Entgeltgruppen überproportional. 

„Alle Kolleginnen und Kollegen bekommen in zwei Stufen mindestens 100 Euro mehr. Über die gesamte Laufzeit ist das in der Lohngruppe II im Westen ein Plus von 5,2 Prozent und im Osten in der Lohngruppe II sogar ein Plus von 6,5 Prozent“, sagt die Verhandlungsführerin der IG Metall. „Die Mindestbeträge führen auch zu einer Angleichung der Entgelte im Osten an die im Westen.“ Die Laufzeit endet am 31.5.2022.

Verbesserte Altersteilzeitregelung
Die IG Metall hat sich mit dem Arbeitgeberverband intex außerdem darauf verständigt, dass der Tarifvertrag zur Förderung der Alterszeit (ATZ) fortgeführt wird. Auch die Konditionen verbessern sich: Der Aufzahlungsbetrag erhöht sich ab März 2020 für neu abgeschlossene Verträge um 25 Euro. Jahressonderzahlung und Weihnachtsgeld steigen an: Für den Osten jeweils um 60 Euro im Jahr 2020 und im Jahr 2021. Die Auszubildenden in den Textilen Diensten profitieren ebenfalls – die Vergütungen erhöhen sich und es kommt zu einer Angleichung zwischen Ost und West.  

Druck der Beschäftigten wirkt
„Der Druck der Beschäftigten hat sich absolut ausgezahlt“, sagt Burkhardt Bildt, der bei der IG Metall für die Unternehmen der textilen Dienste zuständig ist. Aktionen gab es zuvor unter anderem bei Alsco in Berlin, Köln, Merseburg und Metzingen, bei Bardusch in Geldern und Siedenburg, bei CWS in Neuss und Reutlingen, bei Mewa in Bottrop, Hameln und Meißenheim und bei Wulff in Neumünster.

 

Von: IG Metall

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