Gewerkschafter im Austausch

Ein Österreicher in Berlin

04.05.2018 | Jürgen Schrönkhammer arbeitet für den Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) und betreut die Jugend in Niederösterreich, dem größten Bundesland in der Alpenrepublik. In Berlin besucht er DGB und IG Metall. Die Herausforderungen in Berlin ähneln denen in Österreich. Aber es gibt auch Unterschiede.

„Die Regierungsparteien ÖVP und FPÖ wollen den Jugendvertrauensrat abschaffen. Im Wahlkampf haben Sie geworben, dass Sie die Demokratie ausbauen wollen, de facto zielen sie genau auf das Gegenteil ab“, erzählt der 24-jährige Landesjugendsekretär. Dagegen mobilisiert der ÖGB, der von seiner Struktur her dem DGB ähnelt, aber nicht gleicht. Und genau darum geht es Jürgen Schrönkhammer in seinem vierwöchigen Auslandspraktikum, das er in Berlin im Rahmen einer zehnmonatigen Fortbildung der österreichischen Sozialakademie der Arbeiterkammer ableistet.

Am 24. April 2018 besuchte der ausgebildete Elektroanlagentechniker mit Metallern und Metallerinnen die Connecticum-Messe, wo die IG Metall mit einem eigenen Stand Studierende informiert und berät. Danach ging es weiter in eine Berufsschule. Das Ziel: Mitglieder werben. „Da stehen deutsche und österreichische Gewerkschafter vor demselben Problem, weil wir Jugendlichen die Notwendigkeit von Gewerkschaften und den solidarischen Gedanken vermitteln müssen“, sagt Jürgen. Nach Jahren neoliberalem Denkens ist das eine Herkulesaufgabe, aber eine, die sich lohnt.

Lohnend ist für ihn auch der Besuch in Berlin. „Ich will wissen, wie DGB und IG Metall funktionieren, ihre Strukturen und Methoden kennenlernen und Netzwerke aufbauen, denn gerade dafür ist das Praktikum da“, sagt der Niederösterreicher.

 

Von: JH

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