Ausbildungsplatz

So geht Ausbildungsplatzsuche heute

16.03.2021 | Vor sechs Tagen ist die Meta-Stellenbörse ausbildung.berlin offiziell an den Start gegangen. Sie listet alle angebotenen Ausbildungsplätze in Berlin auf und matcht auf sehr einfache Weise Ausbildungsangebote und Suchende. Die Seite zeigt, wenn wichtige Partner wie Senat, Unternehmensverbände und Gewerkschaften wie in diesem Fall lösungsorientiert zusammenarbeiten, kommt was Gutes dabei heraus.

5.981 offene Ausbildungsplätze meldet die am 10. März 2021 offiziell gelaunchte Meta-Stellenbörse ausbildung.berlin an diesem Dienstag um 14.45 Uhr. Ob einen Ausbildungsplatz zum Wagenmeister (mit Übernahmegarantie) oder zur Zugbegleiterin, zum Personaldisponenten oder zur Kauffrau. Jedes Stellenangebot ist mit einem Link unterlegt, unter dem Suchende weitere Informationen und im Zweifel auch einen Bewerbungslink finden.

Die Seite kommt ohne viel Chichi aus und bleibt im besten Sinne schlicht. Vor allem aber müssen Auszubildende sich nicht mehr wie bisher durch zwei Dutzend Plattformen unterschiedlicher Stellen quälen, von der Tierärztekammer über den öffentlichen Dienst bis hin zu IHK und Handwerkskammer, je nachdem, in welcher Branche sie einen Ausbildungsplatz suchen. „Nun können alle jungen Menschen, die einen Ausbildungsplatz suchen, die gleiche Meta-Stellenbörse nutzen. Sie können Wunschberufe eingeben und erhalten vorhandene Ausbildungsplatzangebote. Einfacher geht es nicht“, sagt Simon Sternheimer, Jugendsekretär der IG Metall Berlin.

Das Design ist schlicht, die Software dahinter nicht

Kommt die Stellenbörse auf der Homepage schlicht daher, gilt das nicht für die Software dahinter. Sie scannt offene Ausbildungsplätze von Unternehmensseiten beziehungsweise Plattformen und listet sie auf, vermeidet dabei Dopplungen und löscht Stellen – werden diese seitens der Unternehmen auf deren Webseiten nicht mehr aufgeführt – auch von der Plattform. Die Aktualisierung läuft automatisch. „Früher gab es an Plattformen sehr viel Kritik, weil viele der ausgewiesenen Stellen nicht mehr aktuell waren. Mit der jetzigen Software vermeiden wir Frust bei den Suchenden und stellen die Aktualität der Angebote sicher“, sagt Daniel Wucherpfennig vom DGB.

Er sitzt im Steuerungskreis der Industrie- und Handelskammer, die mit der technischen Umsetzung der Meta-Stellenbörse beauftragt worden war. Dass es diese nun endlich gibt, hat sehr viel mit der Sonderkommission Ausbildung und Fachkräfte des Regierenden Bürgermeisters zu tun. In ihr sitzen Gewerkschaften wie DGB, ver.di und IG Metall und diskutieren zusammen mit Unternehmensverbände, Handels- und Handwerkskammern und Senatsstellen notwendige Schritte, um die Ausbildungssituation sowohl für die Unternehmen als auch potenzielle Auszubildende zu verbessern.

„Wir haben als DGB sehr darauf gedrungen, eine solche Seite endlich einzurichten, jetzt haben wir diese gemeinsam und erfolgreich auf den Weg gebracht“, sagt Daniel Wucherpfennig. Simon Sternheimer von der IG Metall sieht das auch so: „Der DGB hat bei der Umsetzung eine sehr wichtige Rolle gespielt und hat die Nöte und Bedürfnisse der jungen Menschen eingebracht. Je stärker die Einzelgewerkschaften sind, desto stärker ist auch der DGB und setzt sich stärker für die Interessen von jungen Beschäftigten ein.“

Das Projekt zeigt, dass viele Verbesserungen bei der Ausbildung möglich sind, wenn Unternehmensverbände, Senat und Gewerkschaften zusammenarbeiten. Mit der jetzt gelaunchten Meta-Stellenbörse ist ein erster Schritt getan, weitere sollen folgen: Künftig sollen Schülerinnen und Schülern über die Seite Praktika, junge Menschen auch duale Studienplätze finden können. „Und wir wollen, dass die Seite nicht mehr nur Stellenbörse ist, sondern Jugendliche darüber alle Informationen rund um das Thema Ausbildung, Duales Studium und Praktika abrufen können“, sagt Daniel Wucherpfennig.

Von: Michael Netzhammer

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