Siemens Power and Gas

„Es geht um die Wurst …. Und die Beschäftigten geben ihren Senf dazu!“

17.04.2015 | Mit dem Motto „Es geht um die Wurst und wir geben unseren Senf dazu“ haben die Vertrauensleute im Siemens Gasturbinenwerk (Power and Gas) am Freitag, 17. April gemeinsam mit der IG Metall Berlin zu einer Kundgebung aufgerufen. Die Beschäftigten im Werk nutzten die Möglichkeit, sich über ihre Situation auszutauschen.

Fotos: IG Metall

Aktuell sollen 200 Stellen in dem Berliner Betrieb abgebaut werden. Derzeit führen Vorgesetzte im Auftrag der Betriebsleitung mit den Beschäftigten aus fast allen Betriebsbereichen Gespräche, um die Kolleginnen und Kollegen dazu zu bringen, den Arbeitsvertrag zu beenden. Die angebotenen Maßnahmen reichen von Aufhebungsverträgen mit entsprechenden Abfindungen, Übergang in eine betriebsorganisatorisch eigenständige Einheit (beE) und Altersteilzeitregelungen.

„Derzeit haben wir wieder mehr Aufträge. Wir brauchen alle Kolleginnen und Kollegen, um die Gasturbinen mit kurzen Lieferzeiten und in erwarteter Qualität fertigen zu können – aus meiner Sicht sind keine Arbeitsplätze abzubauen!“, kommentiert Peter Haufe, Leiter des Vertrauenskörpers und Betriebsratsmitglied die Situation.

Die Kolleginnen und Kollegen berichteten beim heißen Würstchen über die Gespräche, die mit ihnen geführt wurden. Sie tauschten sich aus, was sie gehört hatten und deutlich wurde wieder einmal: Die Informationen, die die Beschäftigten aus den einzelnen Abteilungen haben, ist im besten Falle „unterschiedlich“. Gerüchte, Ängste und Sorgen um die Situation des Standorts mit fast 3.800 Beschäftigten bestimmen vielfach das Arbeitsklima.

„Eine Stärke des Standorts Huttenstraße ist die bestehende Fertigungstiefe und das Zusammenwirken von Entwicklung, Produktion und Service. Hier arbeiten Menschen mit unterschiedlichsten Ausbildungen und langjährigen Erfahrungen. Neue Innovationen brauchen gerade diesen Mix“, resümiert Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin. Und weiter: “Wir fordern die Betriebsleitung auf, die vorhandene Wertschöpfungstiefe zu erhalten und auszubauen, statt mit der aktuellen Personalpolitik auf die Innovationsbremse zu treten.“ 

Für Anfang Mai hat Joe Kaeser, der Vorstandvorsitzende der Siemens AG, eine neue Unternehmensausrichtung angekündigt. Nach den bisherigen Erfahrungen sind Befürchtungen, das mit einem sogenannten „Transformationsprogramm PG 2020“ vor allem Kosteneinsparungen und Personalabbau voran getrieben werden, begründet.

Peter Haufe fasst die Stimmung bei vielen Beschäftigten zusammen: „Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten gut. – Doch jetzt ist es an der Zeit, die Ärmel hochzukrempeln und für unsere Arbeitsplätze zu kämpfen.“

Von: rk

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