Nokia Berlin

Geschäftsführung bietet erstmals Gespräche an

02.06.2016 | Nachdem die Belegschaft, die IG Metall Berlin und der Regierende Berliner Bürgermeister Michael Müller sich für die Erhaltung des Berliner Nokia-Standortes ausgesprochen haben, bewegt sich die Geschäftsführung von Nokia: Sie bietet der Belegschaft und der IG Metall nun erste Gespräche an.

Die Kollegen bei Nokia streiten für ihre Arbeitsplätze - und die Geschäftsführung bietet Gespräche an Fotos: transitfoto.de/ Christian von Polentz

In der kommenden Woche werden sich IG Metall und Nokia-Betriebsrat zu einem ersten Gespräch mit der Berliner Geschäftsführung treffen. „Für uns gibt es einen klaren Fokus: Wir wollen den Berliner Standort von Nokia mit seinen Arbeitslätzen in der Stadt halten“, sagt Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin.

Nach der Fusion von Nokia mit Alcatel-Lucent hatte das Unternehmen angekündigt, umfassend Stellen streichen zu wollen. Demnach sollen von den etwa 4.800 Beschäftigten in Deutschland 1.400 entlassen werden. In Berlin und Düsseldorf sollen Betriebsstätten komplett geschlossen werden, an den Standorten in München, Stuttgart, Nürnberg und Leipzig will Nokia massiv Stellen abbauen. Besonders schwerwiegend: Es sollen große Entwicklungsbereiche in Deutschland wegfallen.

In Berlin will das Unternehmen 110 Beschäftigte auf die Straße setzen gehen, die übrigen 67 sind seit dem 1. Mai in einer neuen Gesellschaft beschäftigt. Bei der IG Metall erntet die Geschäftsführung für ihre Pläne nur Kopfschütteln. „Die Netzwerktechnologie ist zweifelsohne die Schlüsseltechnologie der Zukunft. Doch die Unternehmensspitze von Nokia hat sich offenbar entschieden, dieses Zukunftsthema vornehmlich nicht mehr in Deutschland anzusiedeln“, sagt Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. „Gerade Berlin bietet mit seiner Start-Up-Szene und seinen Hochschul- und Wissenschaftseinrichtungen ist ein ideales Umfeld für Technologie-Konzerne wie Nokia.“

Die IG Metall und die Belegschaft werden sich mit aller Kraft gegen die Streichung Nokia-Arbeitsplätze wehren – auch in der kommenden Woche, wenn  die ersten Gespräche beginnen.

Von: rk

Unsere Social Media Kanäle