Tarifrunde 2015 in der Metall- und Elektroindustrie

Warnstreik in den frühen Morgenstunden bei Procter & Gamble

05.02.2015 | Rund 150 Kolleginnen und Kollegen traten am frühen Morgen bei Procter & Gamble (Gillette) in den Warnstreik. Zur Kundgebung vor dem Werkstor in der Oberlandstraße waren auch aktive Metallerinnen und Metaller aus Berlin gekommen.

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Christoph Brache, stellvertretender Betriebsrastvorsitzender von Procter & Gamble schwor die Kolleginnen und Kollegen ein, die sich in den frühen Morgenstunden mit Fackeln vor dem Werkstor eingefunden hatten: „Lasst uns in der Sache zusammenstehen und lasst uns die Forderungen der IG Metall unterstützen und lasst uns laut sein für den Gillette Standort in Berlin!“

Birgit Dietze, Tarifsekretärin des IG Metall Bezirks-Berlin-Brandenburg-Sachsen machte noch einmal deutlich: „Ihr habt die Bruttorenditen im Kern mit erarbeitet und daher sind die 5,5 Prozent der gerechte Teil daran.“ Bei frostigen Temperaturen sagte sie zu den Kolleginnen und Kollegen von Procter & Gamble: „Mehr als 340.000 Metallerinnen und Metaller waren bundesweit bereits auf der Straße, davon etwas mehr als 17.000 allein im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen und wir komplettieren heute diese Warnstreikenden für die Ziele der Tarifrunde 2015.“

Matthias Weber-Piepenschneider, Betriebsrat Redknee erklärte: „Wir hören immer wieder Familie und Beruf müssen vereinbar sein. Da passen unsere Forderungen genau mit hinein. Der Arbeitgeber möchte Fachkräfte haben. Er verlangt aber, dass die Leute aus dem Boden wachsen. Er verlangt, dass die Leute sich selbst ausbilden und er sie dann als Fachkräfte nutzen kann. Gerade Familien haben wenig Geld und wenig Möglichkeiten. Aber genau da sollen die Fachkräfte herkommen – aus den Familien. Wenn der Arbeitgeber mehr Fachkräfte haben will, dann muss er auch dafür sorgen, dass die Familien überhaupt in der Lage sind sich ausbilden zu können.“

Ayse Harman, Betriebsrätin und IG Metall-Vertrauensfrau erklärte selbstbewusst unter Zustimmung der Kolleginnen und Kollegen: „Wie werden wenn nötig für mehr Geld, für verbesserte Konditionen bei der Altersteilzeit und für die Bildungsteilzeit auf die Barrikaden gehen. Wir brauchen 5,5 Prozent Lohnerhöhung für alle. Wir haben es satt unseren Kindern immer wieder ‚Nein‘ sagen zu müssen. Wir arbeiten um zu leben. Wir leben nicht um zu arbeiten."  Sie betonte weiter, dass insbesondere die Forderung nach einer Bildungsteilzeit für die Migrantinnen und Migranten sehr wichtig sei.

Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin, wies abschließend darauf hin, dass die Entgelterhöhung für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie auch in den Geldkreislauf von Berlin fließen und somit jede Entgelterhöhung die von den Kolleginnen und Kollegen durchgesetzt wird auch „ein Gutes für die Stadt Berlin und ihre Menschen hat.“

Am Donnerstag findet in Berlin die Tarifkommission statt. Dort werden sich die Delegierten über das weitere Vorgehen in der nächsten Woche verständigen.

Von: aw/jk

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