Pressemitteilung vom 27. August 2015

Wir stellen uns dem Hass entgegen! IG Metall Berlin gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus

27.08.2015 | Brandstifter haben in der Nacht vom 24. auf den 25. August eine Turnhalle in Nauen, Kreis Havelland, in Brand gesetzt. Das Motiv der Täter ist ebenso menschenfeindlich wie die kriminellen Methoden, derer sie sich bedienen.

Die Halle sollte etwa hundert Flüchtlingen vorübergehend als Unterkunft dienen, bis ein Flüchtlingsheim in Nauen bezugsfertig ist. Wie in Dutzenden von anderen Fällen, quer über Deutschland verteilt, wollten Rechtsextreme im Dunkel der Nacht vollendete Tatsachen schaffen. 176 gewaltsame Angriffe auf Flüchtlingsheime meldete die Tagesschau am nächsten Abend allein für dieses Jahr.

In der Vorwoche wurde in Marzahn ein Brandanschlag auf ein Container-Flüchtlingsheim verübt. Möglichweise haben gestern Brandstifter in Berlin-Reinickendorf eine Turnhalle angezündet, in der heute ein Willkommensfest für die 900 Flüchtlinge dort gefeiert werden sollte.

„Im Namen der gesamten Berliner IG Metall verurteilt der Berliner Ortsvorstand die verabscheuenswerten Taten und die Täter, bei denen es sich offensichtlich um Rechtsextreme handelt. Wir nennen sie bei ihrem Namen: Nazis“, erklärt Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin.

Seit Monaten versuchen die Nazis in vielen Kommunen, Stimmung gegen das Recht auf Asyl zu machen und die Menschen zu verunglimpfen, die unter größten

Entbehrungen und Gefahren hierhergekommen sind. Im Internet kursieren Listen von allen Immobilien, die für die Aufnahme von Asylbewerbern vorgesehen sind. Also handelt es sich um eine organisierte politische Kampagne. „Wir fordern die Sicherheitsbehörden auf, festzustellen, ob die einzige Partei, die mit der Gewalt gegen Fremde sympathisiert, die NPD, das organisatorische Rückgrat dieser Kampagne stellt“, so Klaus Abel.

Die IG Metall Berlin begrüßt das Bekenntnis der Bundes- und Landesregierungen, darunter Bundeskanzlerin und Vizekanzler, sich der Herausforderung zu stellen und in diesem Jahr mehrere hunderttausend Flüchtlinge aufzunehmen. Ohne das Engagement und die tätige Hilfe der Zivilgesellschaft – von uns allen – ist diese Aufgabe nicht zu bewältigen ist.

„Wir rufen dazu auf, den Bürgermeister von Nauen, alle Willkommens-Initiativen und die vielen Bürger und Freiwilligen zu unterstützen, die auf die Anschläge die richtige Antwort gefunden haben – nämlich „Jetzt erst recht“ für einen respektvollen Empfang und für eine menschenwürdige Unterbringung der Flüchtlinge in ihrer Gemeinde und in ihrer Stadt zu sorgen“, erklärt Klaus Abel.

„Wir rufen unsere Mitglieder und die Belegschaften auf: Übt Solidarität, stellt Euch schützend vor die Flüchtlinge, setzt Euch für die Menschenrechte ein, helft mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln. Wir werden das gemeinsam schaffen. Die große Mehrheit der Gesellschaft ist dazu bereit. Die Brandstifter werden nicht durchkommen.“

Für Rückfragen:

Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter IG Metall Berlin, mobil 0171  289 49 14

Von: aw

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