Aktive Senioren unterwegs - Ziel erreicht!

Zwei IG Metall-Senioren auf Radtour nach Istanbul

20.09.2014 | Seit 31. August sind Hartmut Herold und Günter Triebe (beide 67), Mitglieder des Senioren-Arbeitskreises, auf dem Weg von Wien nach Istanbul. Nach 1.900 Kilometern erreichten die beiden am 25. September Istanbul.

Letzter Bericht:

In Lüleburgaz sah das Wetter morgens noch ganz gut aus. Aber dann überraschten uns drei Wolkenbrüche. Zweien  konnten wir durch Unterstellen entgehen. Die Straßen waren so überschwemmt, dass wir von den Autos von vorne und von hinten so richtig eingesaut wurden. Vor allem die Busse nahmen kein Ende, weil nach Istanbul wegen Bauarbeiten kein Zug fährt. Nach 73 km waren wir am Ziel und haben auch ein wunderbares Hotel gefunden.

Am 24. September war der Himmel glasklar und es war auch recht frisch. Wir fuhren wieder auf die Hauptstrecke nach Istanbul, aber es gab keinen Standstreifen, so das wir über kleine schlechte Nebenstraßen ausweichen mussten. Zum Schluss mussten wir aber doch zurück auf die Hauptstrecke und machten nach 66 km Schluss, weil wir uns noch ein wenig Ruhe gönnen wollten. Vom Hotelzimmer aus konnte man das Marmarameer sehen.

Am 25. September ging es zum Endspurt. Wir dachten, dass es nicht mehr weit ist bis Istanbul. Aber die Stadt ist riesig und man weiß gar nicht, wann man überhaupt in Istanbul ist. Der Verkehr was höllisch und man muss den Kopf richtig abschalten, sonst bleibt man aus Angst einfach stehen.

Nach weiteren 62 km haben wir den Stadtteil Fatih in der Altstadt erreicht und damit unser Ziel. Insgesamt sind wir 1900 km geradelt . Wir hatten nicht eine einzige Panne oder andere Probleme mit unseren Rädern. Jetzt ist nur noch Stadtbesichtigung angesagt und ein bisschen Ausruhen. Montag Abend sind wir wieder in Berlin.

Viele Grüße

Günter und Hartmut

 

Sechster Bericht:

Am 19. September haben wir Stara Zagora verlassen und sind 79 Kilometer nach Charmanli geradelt. Am nächsten Tag  ging es weiter zur türkischen Grenze. Die Straße war plötzlich zu Ende und ein bulgarischer Polizist wies uns den Weg zum Grenzübergang durch eine Großbaustelle. Die Autos fuhren alle über die Schnellstraße.

In der Türkei in Edirne nach 67 km angekommen haben wir uns über gute Straßen, lebhaftes Treiben, volle Geschäfte und fröhliche Menschen gefreut. Wer ist denn nun eigentlich in der EU - Bulgarien oder die Türkei? Jedenfalls haben wir uns gefühlt als seien wir im "Westen". Aber während wir in Bulgarien lange suchen mussten, um etwas zu Essen zu finden, suchten wir in Edirne einige Zeit nach einem Restaurant mit Alkoholausschank.

In Edirne haben wir einen Tag Pause gemacht und uns die Stadt angesehen. Hier gibt es zum Beispiel eine Moschee von Baumeister Sinan aus dem 15. Jahrhundert, die zum Weltkulturerbe gehört.

Am 22. September sind wir 79 km weiter nach Lüleburgaz gefahren, wo wir auch nicht auf unser Bier verzichten mussten. Jetzt sind es noch 150 km bis Istanbul. Das Wetter ist seit dem Shipkapass gut und inzwischen auch recht warm.

Grüße von Günter und Hartmut

 

Fünfter Bericht:

Am 14. September ging es weiter von Klavoto nach Negotin, kurz vor der bulgarischen Grenze. Hier sind wir den ausgewiesenen Radweg an der Donau lang gefahren. Der war unbefestigt, völlig zugewachsen und so matschig, dass man nur durchfahren konnte, indem man manchmal die Augen zu machte.

Am nächsten Tag ging es im Regen weiter  nach Vidin, das schon in Bulgarien liegt. Die Straßen waren so überschwemmt, dass man unter dem Wasser die tiefen Löcher nicht mehr sah. Die Grenze nach Bulgarien war sehr deprimierend. Hier möchte man nicht mal seinen Hund begraben.

Wegen des Regens und der Straßenverhältnisse beschlossen wir, ein Stück mit dem Zug zu fahren.

In Garbovo ging es dann weiter zum Schipkapass (1189 m), den wir heute ohne zu schieben überquerten. Das hätten wir uns vor zwei Wochen noch gar nicht zugetraut. Hier fand 1878 eine wichtige Schlacht statt. Die  Russen haben die Bulgaren von den Osmanen  befreit.

Dann sind wir durch eine tolle Abfahrt für die Strapazen entlohnt worden. Jetzt sind wir in Stara Zagora und sind nur noch ca. zwei Tage von der türkischen Grenze entfernt.

Viele Grüße

Günter und Hartmut

 

Vierter Bericht:

Am 13. September fuhren die beiden durch das Eiserne Tor - einen wunderschönen Donaudurchbruch - und weiter nach Klavoto.

Am 10. September sind wir früh morgens in Belgrad gestartet und erst mal 10 km durch die Stadt geradelt, um zum Donauradweg zu kommen. Auf relativ ruhigen Straßen und zum Teil auf dem unbefestigten - für Radfahrer schlechten - Donaudamm sind wir 62 km nach Kovin gefahren. Unterwegs gab es wie immer Probleme mit dem Essen. In einem Ort fragten wir in einer Gaststätte nach Essen und wurden auf die Imbissbude nebenan verwiesen . Wir sollten in der Gaststätte (Trinkstube) Platz nehmen und zehn Minuten später kam unser Cevapcici für zusammen 1 Euro. Alle Leute waren sehr freundlich und jeder, der ein deutsches Wort kannte, sprach uns an. Die Landschaft war wie seit Tagen geprägt von Maisfeldern links und rechts oder schlecht aussehenden Sonnenblumenfeldern.

Am 11. September ging es weiter und die Landschaft änderte ihr Gesicht. Es tauchten Wiesen auf und Wälder und es ging  auch mal ein bisschen hoch und runter. Gegen 11 Uhr kamen wir in Star Palanka an der Donaufähre an. Hier waren plötzlich vier Restaurants zur Auswahl.

Um 13 Uhr kam die Fähre und dann ging es auf die rechte  Donauseite. Der Gegenwind wurde immer stärker, aber der Verkehr war sehr ruhig. Die Landschaft wurde immer schöner und es ging rauf und runter weiter nach Grabovac, wo die Donau langsam ganz eng wird. Auf der anderen Donauseite ist schon Rumänien.

Von Grabovac ging es weiter nach Dolji Milanovac 62 km. Die Straße war gut und die Landschaft wurde immer schöner. Es ging zum Donaudurchbruch (Eisernes Tor). Wir wurden unterwegs immer wieder freundlich gegrüßt. Es ging auch ordentlich hoch und runter und die 21 Tunnel ohne Beleuchtung haben wir auch geschafft. Wir selbst waren gut beleuchtet. Der längste Tunnel war 391 m lang.

Am 13. September ging es durch das Eiserne Tor (ein wunderschöner Donaudurchbruch) weiter nach Klatovo auf guten Straßen. Allerdings nehmen nicht alle Autofahrer auf Radfahrer Rücksicht.

Viele Grüße und Fortsetzung folgt

Günter und Hartmut

Dritter Bericht:

Am 8. September sind wir nachmittags in Novi Sad angekommen. Hier zerstörten Nato-Flufgezuge 1999 im Kosovokrieg alle fünf Donaubrücken und die zentrale Wasserversorgung für 600.000 Menschen. Sechs Jahre gab es keinen Schiffsverkehr auf der Donau. Am nächsten Morgen ging es weiter nach Belgrad. Die Stadt wurde im April 1941 von der deutschen Luftwaffe schwer zerstört, bevor die Nazis bis 1944 ihr Terrorregime errichteten. Zu diesem Zeitpunkt  wurde Belgrad noch einmal von den Amerikanern bombardiert. Das richtete sich zwar gegen die Nazis, forderte aber hohe Opfer unter der Zivilbevölkerung. Erst dann wurde Belgrad von den jugoslawischen Partisanen und der roten Armee befreit.

In Belgrad ist es inzwischen wie in vielen europäischen Städten: Sämtliche uns bekannten deutschen und internationalen Marken sind vertreten. Nur das Essen ist noch weitgehend einheimisch.

Am 10. September fuhren wir weiter nach Kovin (63 km östlich von Belgrad). Von dort geht es morgen an die rumänische Grenze. Die Donau ist dort die Grenze zwischen Serbien und Rumänien.

Viele Grüße von Hartmut und Günter

Zweiter Bericht:

Das Foto zeigt den alten Turm von Vukovar, der im Jugoslawienkrieg durch Beschuss von der serbischen Donauseite stark beschdigt wurde. In Vukovar lebten vor diesem Krieg 27 Nationalitäten, jetzt nur noch Ungarn, Kroaten und ein paar Deutsche.

Erster Bericht:

Am ersten Tag ging es ruhig an der Donau entlang nach Bratislava (76 km).

Schon am nächsten Morgen sah der Himmel finster aus und es regnete den ganzen Tag. Das konnte aber die beiden Metaller nicht aufhalten. An diesem Tag ging es raus aus der Slowakei nach Györ in Ungarn und weg von der Donau. Nach 86 km war das Ziel erreicht - völlig durchnässt und die heiße Dusche war ein Genuss.

Der dritte Tag begann auch mit Regen. Diesmal ging es nach Mór ( 81 km), wo bis heute eine starke deutsche Minderheit lebt. Außerdem ist Mór ein Weinort und der Weißwein ein Genuss. Ohne Regen ging es bei wärmeren Temperaturen weiter auf schönen Nebenstraßen abseits des starken Verkehrs nach Sárbogárd (82 km).

In der Nähe von Szėkszárd besuchen die beiden einen deutschen Metaller, der mit seiner ungarischen seit beide in Rente sind, hier lebt. Am Samstag geht es weiter Richtung Serbien.

Von: gt

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