260 Mitarbeiter bangen um ihre Arbeitsplätze

Heuern und Feuern - Redknee Deutschland will Berliner Standort schließen

25.02.2016 | Das Management von Redknee Deutschland GmbH hat angekündigt, seinen Berliner Entwicklungsstandort in Siemensstadt zu schließen. Damit versetzt das Softwareunternehmen seine 260 Mitarbeiter in Unruhe.

Bereits 2014 hatte Redknee versucht, 101 Arbeitsplätze in Berlin abzubauen.

Durch ihren Widerstand konnte die Belegschaft Arbeitsplätze retten und betriebsbedingte Kündigungen verhindern.

Zwar soll eine geringe Anzahl von Arbeitsplätzen in einer neu zu gründenden Firma in Potsdam, sowie einer weiteren neuen kleinen Gesellschaft in Berlin, geschaffen werden. Auf diese könnten sich einzelne Mitarbeiter bewerben. Gleichwohl will sich das kanadische Unternehmen vom Großteil seiner Mitarbeiter dauerhaft trennen. Beide neuen Firmen sollen tarifungebunden sein.

Dieses Verhalten empört Belegschaft und Betriebsräte gleichermaßen. „Dies ist ein eklatanter Verstoß gegen die gültige Standortsicherungsvereinbarung. Das Unternehmen hat uns noch 2014 vertraglich zugesichert, dass es bis September 2017 keinen weiteren Personalabbau unter die aktuelle Mitarbeiterzahl geben wird“, sagt Henry Armitage, Betriebsratsvorsitzender bei Redknee Deutschland in Berlin.  

Besonders brisant ist, dass das Unternehmen damit aus der Tarifbindung fliehen möchte. Als Redknee 2013 jedoch den Bereich „Business Support Systems“ des Siemens Joint Ventures Nokia Siemens Networks übernommen hat, sicherte es der Belegschaft unter anderem die weitere Tarifbindung als festen Bestandteil zu. „Mit ihrer Politik will Redknee nicht nur die Tarifbindung, sondern auch die Mitbestimmung aushebeln“, kritisiert Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall in Berlin. Die IG Metall wird sich gemeinsam mit Belegschaft und Betriebsrat gegen diese Politik wehren. „Auch an möglichen neuen Standorten des Unternehmens werden wir uns für die Tarifbindung einsetzen“, fügt Abel hinzu.

Mit der beabsichtigten Schließung würde Berlin wieder ein Unternehmen der Informations- und Telekommunikationsbranche ITK) verlieren. „ Es darf nicht sein, daß Berlin und Potsdam als Standorte für ITK-Unternehmen gegeneinander ausgespielt werden“, erklärt Henry Armitage.

Von: jk

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