Besser mit Tarif

IG Metall erzielt Tarifabschluss bei Francotyp Postalia

30.05.2016 | 2014 war das Unternehmen Francotyp Postalia aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten und hatte sich von der Tarifbindung verabschiedet. Entsprechend schlecht war das Betriebsklima. Nach fast einjährigen Verhandlungen haben sich Geschäftsführung und IG Metall wieder auf einen Tarifvertrag geeinigt. Davon profitieren beide Seiten.

2015 demonstrierten die Beschäftigten für einen Tarifabschluss.

Nun haben sie diesen Abschluss erzielt.

(c) Fotos: Christian von Polentz/transitfoto.de

Nach langen Verhandlungen hat die Berliner IG Metall mit dem Unternehmen Francotyp Postalia (FP) einen Tarifabschluss erzielt. Für die etwa 200 Beschäftigten der Unternehmen FP Direkt GmbH, FP GmbH und FP Vertrieb und Service GmbH – alle mit Sitz in der Prenzlauer Promenade in Heinersdorf – gelten rückwirkend ab 1.1.2016 wieder Tarifverträge.

Alle Beschäftigten bekommen wieder regelmäßig Gehaltserhöhungen, die sich an den Tarifabschlüssen der IG Metall mit dem Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie orientieren. Materiell bedeutet das für die Beschäftigten in den nächsten drei Jahren Entgelterhöhungen in drei Schritten von insgesamt 6,3 bis 7,8 Prozent. Zusätzlich gibt es zwei Einmalzahlungen von je 150 Euro. Eine davon wird im Juni 2016 ausgezahlt, die zweite im Juni 2017. Bestandteil der Tarifeinigung ist auch eine Beschäftigungssicherung bis Ende 2020. Auf einer Betriebsversammlung am Freitag, den 27. Mai 2016 stellten die IG Metall und das Unternehmen gemeinsam das erzielte Ergebnis vor.

„Das Ergebnis ist ein Signal für einen Kulturwandel in unserem Unternehmen, weg von der Konfrontation der Vergangenheit, hin zu einem neuen Miteinander“, begrüßte der Betriebsratsvorsitzende von FP, Claus-Peter Schuster, das Ergebnis. „Mit dem Tarifabschluss gewinnen beide Seiten mehr Planungssicherheit; Beschäftigte wie das Unternehmen. FP ist Ende 2014 aus der Tarifbindung ausgetreten. Wir freuen uns, dass FP diesen falschen Schritt nun korrigiert und die Beschäftigten wieder an der Tarifentwicklung beteiligt“, sagt Rüdiger Lötzer, Verhandlungsführer der IG Metall.

Ende 2014 war das Unternehmen aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten und hatte sich damit aus der Tarifbindung verabschiedet. Vorausgegangen waren jahrelange Restrukturierungen und ein stetiger Personalabbau. Diese Politik führte das Unternehmen in die Sackgasse. Seit Spätsommer 2015 verhandelten Geschäftsführung und IG Metall über eine Rückkehr in die Tarifbindung. Mit dem heute verkündeten Abschluss profitieren die Beschäftigten wieder von den Tarifverträgen der IG Metall, das Unternehmen gewinnt langfristige Planungssicherheit und hat wieder eine motivierte Belegschaft.

Von: rl

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