11/16/2022 | Die Belegschaft des niederländischen Konzerns ASML hat sich vor einigen Monaten auf den Weg für einen Tarifvertrag in der Metall- und Elektroindustrie gemacht. Derzeit laufen die Verhandlungen für ihren IG Metall-Tarifvertrag. Heute waren dafür rund 600 Beschäftigte von ASML im vierstündigen Warnstreik.
Die rund 1.450 Beschäftigten haben in diesem Frühjahr einen reinen IG Metall-Betriebsrat gewählt. Die letzte Wahl zum Betriebsrat bei ASML Berlin fand erst vor zwei Jahren statt. Das Unternehmen hieß zu dieser Zeit Berliner Glas und gehörte noch nicht zum niederländischen Konzern ASML.Schon damals war die Wahl ein großer Erfolg für die IG Metall-Liste, die fortan eine absolute Mehrheit im Betriebsrat stellte. In nur zwei Jahren ließen sich viele Belange der stetig wachsenden Belegschaft zum Positiven verändern, die gelebte Mitbestimmung wurde immer größer.
"Der heutige Warnstreik hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Kolleginnen und Kollegen von ASML bestens aufgestellt sind. Vor diesem Hintergrund erwarten wir in den nächsten Verhandlungen ein lukratives Angebot von den Arbeitgebern", sagte Philipp Singer, Verhandlungsführer und Politischer Sekretär der IG Metall Berlin.
Das Unternehmen entwickelt und produziert an seinem Berliner Standort zentrale Technologien und Komponenten für die weltweite Herstellung von Mikrochips. Die Zahl der Beschäftigten wächst weiter.
„Schon vor der Betriebsratswahl 2020 haben die Kolleginnen und Kollegen im Betrieb angefangen, sich zu organisieren. Die Beschäftigten haben ein gemeinsames Ziel: einen IG Metall-Tarifvertrag. Deshalb wurden im laufenden Jahr immer mehr und mehr Kolleginnen und Kollegen Mitglied der IG Metall“, sagt Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. „Hier bei ASML zeigt die Belegschaft sehr eindrucksvoll, wie sich die eigene Zukunft gestalten lässt, wenn Beschäftigte zusammenstehen. Ich gehe davon aus, dass diese Aufbruchsstimmung weiter anhält und die derzeit laufenden Tarifverhandlungen zum Erfolg für die Belegschaft werden.“