Siemens Schaltwerk Berlin

Arbeitszeitflexibilität um jeden Preis?

27.01.2015 | Der Betriebsrat des Siemens Schaltwerks informierte sich am 22. und 23. Januar über die verschiedensten Aspekte der Arbeitszeitgestaltung. Im Frühjahr stehen Verhandlungen zwischen Betriebsleitung und Betriebsrat an. Dabei geht es um eine neue Betriebsvereinbarung zur Flexibilisierung, insbesondere für die Schichtarbeit. Die beiden Tage waren, so die Teilnehmenden, für die anstehenden Gespräche erforderlich und sinnvoll.

Fotos: IG Metall

Wichtige Grundlagen für die Gestaltung der Arbeitszeit werden durch das Arbeitszeitgesetz und den Tarifvertrag gelegt. Daneben ist für die Betriebsräte das Betriebsverfassungsgesetz maßgebend: bei der Arbeitszeit bestimmt das Betriebsratsgremium mit. Für die Betriebsrätinnen und Betriebsräte steht bei ihren Überlegungen im Mittelpunkt: Sie vertreten die Beschäftigten.

Wenn der Arbeitgeber beispielsweise den Samstag als regelmäßigen Arbeitstag (bei der Schichtarbeit) durchsetzen will. Damit wäre der Samstag praktisch keine Mehrarbeit mehr und es würden die Mehrarbeitszuschläge entfallen. Die geleistete Arbeit am Samstag würde für Siemens preiswerter und die Kolleginnen und Kollegen hätten keinen persönlichen Nutzen von der erbrachten Zeit und Leistung.

„Wenn wir unsere geltenden Betriebsvereinbarungen für die Mittelspannung und die Hochspannung betrachten, dann haben wir im Schaltwerk bereits ein hohes Maß an Flexibilität“, fasst Horst Hennig, Betriebsratsvorsitzender, zusammen. „Natürlich wollen wir auch zukünftig gute Regelungen zur Arbeitszeit. Beispielsweise wollen die meisten Beschäftigten weiterhin die Vorteile unserer Gleitzeit nutzen.“

„Im Herbst 2014 haben wir circa 1.350 Beschäftigte in den Produktionsbereichen befragt und das Ergebnis war eindeutig: Keiner will regelmäßige Samstagsarbeit. Als Betriebsrat unterstützen wir diese Position: Aus unserer Sicht bleibt die Arbeit am Samstag eine Ausnahme. Sie ist auch zukünftig Mehrarbeit und soll damit auch mit den Zuschlägen für Mehrarbeit bezahlt werden“, spitzt Heike Grant-Hunter, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende, die Position der Teilnehmenden zu.

 

 

Von: rk

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