Im Ortsvorstand der IG Metall Berlin sind 14 gewählte Mitglieder aus den Berliner Betrieben und der Geschäftsstelle:
Warum haben sich die Kolleginnen und Kollegen in den Ortsvorstand wählen lassen? Welche Themen bringen Sie in den nächsten vier Jahren in die Arbeit des Ortsvorstandes ein?
Guenter Augustat, Betriebsratsvorsitzender Siemens Energy
Im Ortsvorstand setze ich mich dafür ein, betriebliche Perspektiven, insbesondere des Energieanlagenbaus, einzubringen und ihnen ein Gesicht zu geben. Es geht mir darum, ein realistisches und nicht ideologisches Bild zur Energietransformation einzubringen und dabei zu helfen, die IG Metall Berlin mit den großen Themen der Zukunft zu verbinden.
Astrid Diebitsch, Mitglied im Arbeitskreis der Seniorinnen und Senioren (SAK)
Ich habe mich für den Ortsvorstand gemeldet, weil ich die Interessen der Seniorengruppe innerhalb der IG Metall vertreten möchte und die Anbindung an Aktionen verbessern: zum Beispiel bei Tarifauftakten, Streiks oder Demos stehen wir Senioren immer Seite an Seite mit den arbeitenden KollegInnen und Kollegen.
Grundsätzlich finde ich es immer wichtiger, sich für Tarifverträge und eine Kultur des Miteinanders einzusetzen. Dafür stehe ich auch im Ortsvorstand. Die IG Metall ist die einzige Kraft in Deutschland, die für die Arbeitnehmer/-innen Lobbyarbeit betreibt und viele Anstöße an die Regierung gibt, damit die Gehälter der Arbeitenden ein lebenswertes Leben ermöglichen. Das ist für die nächsten Generationen noch wichtiger als für uns, denn die Zahl der tarifgebundenen Unternehmen nimmt stetig ab.
Uwe Föhre, freigestellter Betriebsrat bei Mercedes-Benz Niederlassung VD Salzufer
Als langjähriges und engagiertes Mitglied der IG Metall vertrete ich die Interessen der Handwerker im Ortsvorstand. Ich empfinde die vorbereitende Arbeit für die Delegiertenkonferenz als äußerst wichtig. Wir konnten in der Vergangenheit auch Themen wie Vorschläge zur Veränderung der Rentenpolitik, Transformation in Industrie und Handwerk, Unterstützung bei der Zukunft unseres Planeten, Wohnungspolitik, Soziales, Inflationsausgleich, Arbeitsplatzsicherung und Standorterhaltung sowie Sicherung der Ausbildung in Berlin bearbeiten. Weiterhin bin ich im Revisionskommission des Ortsvorstandes und prüfe regelmäßig den Kassenbestand der Berliner Geschäftsstelle.
Die Tarifverhandlungen im Handwerk sind zu jeder Zeit wichtig und sollten nicht hintenanstehen. Wichtig dabei ist, dass wir es schaffen, mehr Handwerksbetriebe in die Innung oder ähnlichen Vereinigungen zu bringen und sich mehr Beschäftigte im Handwerk in der IG Metall organisieren.
Markus Gierloff, Betriebsratsvorsitzender bei Stadler Rail
Im Ortsvorstand möchte ich die aktuellen und zukünftigen tariflichen und auch gesellschaftlichen Herausforderungen für unsere Kolleginnen und Kollegen mitgestalten. Gerecht, modern und zukunftsorientiert!
Izzet Kalkan, Betriebsrat und Vertrauensmann bei Otis
Ich wurde vom Arbeitskreis Migration vorgeschlagen und werde die Interessen der Mitglieder mit Migrationshintergrund im Ortsvorstand vertreten. Es geht mir dabei um gewerkschaftliche und politische Themen – gerade im Vergleich mit anderen Ländern und deren Gewerkschaftskultur.
Markus Kapitzke Betriebsratsvorsitzender im BMW Werk Berlin
BMW ist einer der mitgliedstärksten Betriebe der Hauptstadt. Mit meiner Stimme möchte ich die Interessen unserer Belegschaft vertreten und die Arbeit der IG Metall Berlin fördern und mitgestalten. Das Thema Künstliche Intelligenz ist in den meisten Firmen ein aktuelles Thema. Hier müssen gemeinsam Regelwerke erstellt werden, damit die Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI klar definiert ist.
Özge Karabulut, Mitglied im Ortsjugendausschuss, Jugendvertreterin bei Hach Lange
Wir, der Ortsjugendausschuss (OJA), sind eine Gruppe von talentierten, motivierten und engagierten jungen Leuten und ich fühle mich geehrt den Platz des Jugendmandates im Ortsvorstand repräsentieren zu dürfen. Ich vertrete die Meinung der Jugend und zeigen, dass wir da sind.
Als Mitglied des OJAs ist es wichtig, die Stimme der Jugend in verschiedenen Themenbereichen laut und deutlich zu vertreten. Zum Beispiel bessere Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten für junge Arbeitnehmer/-innen in der Metall- und Elektrobranche. Darüber hinaus setze ich mich für faire Arbeitsbedingungen und eine gerechte Bezahlung für junge Arbeitnehmer/-innen ein, um ihre Rechte und Interessen zu schützen. Es ist auch wichtig, die Vielfalt und Inklusion am Arbeitsplatz zu fördern, um allen jungen Menschen unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Hintergrund gleiche Chancen zu bieten.
Dorothea Lay, Mitglied im Arbeitskreis der Seniorinnen und Senioren (SAK)
Für mich ist es bereits die dritte Amtszeit im Ortsvorstand. Ich war 15 Jahre lang Betriebsratsvorsitzende und Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Thales und habe die Digitalwirtschaft im Ortsvorstand vertreten.
Seit dem 1. Januar 2023 bin ich Rentnerin. Nach den vielen Jahren aktiver Betriebsrats- und Gewerkschaftsarbeit, konnte ich mir nicht vorstellen, nicht mehr aktiv in meiner IG Metall zu sein. Da bot es sich an, im Arbeitskreis der Seniorinnen und Senioren (SAK) mitzuarbeiten. Und ich freue mich besonders darüber, dass ich vom SAK als Delegierte gewählt wurde und jetzt sogar im Ortsvorstand weiterarbeiten kann. Bei der betrieblichen Gewerkschaftsarbeit kommen oft sozialpolitische Themen zu kurz. Dass im SAK dafür Zeit ist, finde ich sehr bereichernd und werde auch solche Themen in den Ortsvorstand einbringen.
Lars Papenbrock, Betriebsratsvorsitzender bei Gillette Procter & Gamble
In den nächsten vieren Jahren im OV setze ich mich für den Schwerpunkt Umwelt und Transformation ein. In Zeiten der Transformation müssen wir darauf achten, dass diese umweltverträglich und nachhaltig umgesetzt und gestaltet wird. Wenn Werke heute umgebaut werden, sollte dieser Aspekt nicht fehlen.
Fevzi Sikar, Betriebsratsvorsitzender Mercedes-Benz Werk Berlin
Ich gestalte gerne die Veränderung der IG Metall mit. Seit 2020 bin ich im Ortsvorstand und freue mich auf die nächsten vier Jahre.
Mein Herzensthema ist natürlich die Transformation der Automobilindustrie. Es entstehen neue Berufsgruppen in der nächsten Zeit, daher brauchen wir eine gute Fortbildung in der Transformation.
Neels Wied, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei ASML
Ich habe mich in den Ortsvorstand der IG Metall Berlin wählen lassen, weil ich auch ein wenig neuen Schwung in das Geschehen bringen und mich für die tariflichen Themen intensiver einsetzen will. Und ich setze mich dafür ein, dass sich auch die Struktur der IG Metall auf eine dynamische Art und Weise verändert.
Dirk Wüstenberg, Betriebsratsvorsitzender Otis ES (Werk und Entwicklung)
Ich bin seit 12 Jahren im Ortsvorstand, eine lange Zeit, gehöre sozusagen zum alten Eisen. Gerne würde ich meine Erfahrung an die vielen neuen und jungen Kolleginnen und Kollegen im neugewählten Ortsvorstand weitergeben.
Wichtig ist mir, dass wir die kleinen Betriebe nicht aus dem Blickwinkel verlieren. Sprecht mich an wenn Ihr Fragen habt bzw. wenn Eure Themen im OV diskutiert werden sollen. Bildung ist mir ebenso sehr wichtig. Seit 2007 arbeite ich im Arbeitskreis Bildung der IG Metall Berlin mit und hier als Referent für Arbeits- und Gesundheitsschutzseminare unterwegs. Ich würde mir wünschen, dass alle Kolleginnen und Kollegen ihre Seminare bei der IG Metall besuchen. Es geht ja nicht nur um das Seminar an sich, sondern auch ums Netzwerken. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass hilft sehr bei bestimmten Themen und Problemen im Betrieb.