Ortsjugendausschuss besucht SPD-Politiker Spiering

Das Berufsbildungsgesetz modernisieren!

03.08.2016 | Da die Bundesregierung die duale Ausbildung in Deutschland modernisieren und stärken möchte, hat sich der Ortsjugendausschuss (OJA) der IG Metall Berlin mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Rainer Spiering zu einem Gespräch über das Berufsbildungsgesetz getroffen.

Die Mitglieder des Ortsjugendausschusses sprechen mit Rainer Spiering über das Berufsbildungsgesetz, Lehrmittelfreiheit ...

... und darüber, wie sich der Bundestagsabgeordnete für ihre Themen stark machen kann.

(c) Christian von Polentz/transitfoto.de

Rainer Spiering ist seit 40 Jahren Mitglied bei der SPD und seit Anfang der neunziger Jahre aktiv in der Politik  tätig. Während seiner Ausbildung zum Werkzeugmacher  setzte er sich als Jugendvertreter für die Belange der jungen Kolleginnen und Kollegen ein. Heute beschäftigt sich der 60-Jährige als Mitglied im Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung auch mit dem Berufsbildungsgesetz (BBiG).   

Zehn OJA-Aktive besuchten Rainer Spiering Anfang Juli und sprachen Themen an, die ihnen im Zusammenhang mit dem BBiG wichtig sind. „Das Thema Übernahme nach der Ausbildung beschäftigt uns natürlich sehr“, sagte Philip Leser, Jugend- und Auszubildendenvertreter beim Siemens Schaltwerk. Spiering ergänzte in diesem Zusammenhang, dass nicht jedes Unternehmen eine unbefristete Übernahme stemmen könne, besonders klein- und mittelständische nicht. Allerdings sieht er eine Möglichkeit darin, die Ankündigungsfristen bei Nichtübernahme im BBiG verpflichtend zu machen. Dieser Gedanke ist positiv von den Aktiven aufgenommen worden. „Das wäre auf jeden Fall ein guter Schritt“, bestätigte Philip Leser.

Bei den Punkten der Lern- und Lehrmittelfreiheit und dem rechtssicheren, beruflichen Status der Dualstudenten während der Praxisphase konnte man sich jedoch nicht einigen. Dies wird die IG Metall Jugend in den nächsten Schritten und auch während der Novellierung weiter verfolgen.

Gut fand der Ortsjugendausschuss die Schwerpunkte, die Rainer Spiering für die Anpassung des BBiG setzt. Er will sich dafür stark machen, dass Auszubildende auch nach einer nur zweijährigen Ausbildung eine verbindliche Möglichkeit haben, eine vollwertige Facharbeiterausbildung abzuschließen. „Das wäre auch in unserem Sinne“, meint Simon Sternheimer, Jugend- und Auszubildendenvertreter bei MAN. „Vor allem in Bezug auf die Chancengleichheit bei der beruflichen Entwicklung junger Menschen, ist dies von großer Bedeutung“.

Spiering war selbst Berufsschullehrer, er spricht also aus eigener Erfahrung. So fordert er, dass der Berufsschultag für jeden, unabhängig vom Alter, als voller Arbeitstag gelten solle. Des Weiteren setzt er sich für eine Stärkung des Ehrenamts für Prüfer durch klare Regelungen auf Seiten der Betriebe ein. „Auch für uns ist es wichtig, dass geklärt ist, wie die Freistellung der Prüfer abläuft und wie sie finanziert werden soll“, sagte GE Jugend- und Auszubildendenvertreter Francis Schwan. 

Andy Deininger, ehemaliger Jugend- und Auszubildendenvertreter bei Osram und OJA-Vorsitzender, sagte abschließend zu dem Treffen: "Das Gespräch mit Rainer Spiering war sehr konstruktiv und wir werden den Prozess auch in Zukunft weiter begleiten. Bei der Novellierung sehen wir die Chance einer enormen Steigerung von Chancengleichheit, Rechtssicherheit und Ausbildungsqualität für junge Menschen in Deutschland.“ Das nächste Gespräch hat der Ortsjugendausschuss schon mit Rainer Spiering verabredet.

Von: fm

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