Gedenkveranstaltung Opfer des Faschismus:

„Die AfD liefert die Basis für die Entsolidarisierung und Aufspaltung der Gesellschaft“

17.09.2020 | Am Tag der Opfer des Faschismus (OdF) erläuterte Detlef Fendt, wo der Unterschied zwischen der AfD und den Gewerkschaften liegt und warum sich Gewerkschaften gegen Ausgrenzung stark machen. Der langjährige IG Metall-Vertrauenskörperleiter bei Daimler in Marienfelde engagiert sich seit Jahrzehnten für Vielfalt und Toleranz – und gegen Nazis und deren Artverwandte.

Detlef Fendt: Wir Gewerkschafter engagieren uns gegen die Spaltung der Gesellschaft

Der Stand der IG Metall Berlin am OdF-Tag

Berlin war einer der Vorreiter für den OdF-Tag in Deutschland. In den ersten Wochen nach der Befreiung im Mai 1945 organisierten Verfolgte des Naziregimes in Antifa-Ausschüssen soziale und medizinische Hilfe für die Überlebenden aus Haftstätten und Konzentrationslagern. In einem Brief im August 1945 überzeugte der Hauptausschuss Opfer des Faschismus dann den Berliner Magistrat, den 9. September 1945 als Tag der Opfer des Faschismus aufzurufen.

Zahlreiche neu zugelassene antifaschistisch-demokratische Parteien, die Kirchen und die Gewerkschaften unterstützen diesen ersten OdF. Seit 1947 ruft die aus den OdF-Ausschüssen hervorgegangene Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) jedes Jahr zum OdF-Tag auf, immer am zweiten Sonntag im September.

Einer, der oft dabei ist, ist Detlef Fendt. Der langjährige Vertrauenskörperleiter des Mercedes Benz-Werks Berlin ist über die IG Metall Berlin hinaus als einer der Aktiven der Britzer Initiative Hufeisern gegen Rechts bekannt.

Detlef Fendt wies in seiner Rede darauf hin, dass 500.000 der über zwei Millionen IG Metall-Mitglieder  einen Migrationshintergrund haben. Gewerkschafter*innen engagierten sich gegen die Spaltung der Gesellschaft in Menschen mit und ohne Migrationshintergrund und gegen Antisemitismus. Denn, so Detlef Fendt: „Diese Spaltung ist die ideologische Basis für Identitäre, Reichsbürger, Verschwörungstheoretiker und Nazis mit Ihrem offenen Terror.“

Detlef Fendt äußerte sich auch zur Rolle der AfD: „Rechte und konservative Kräfte, gerade die AfD, sägen in gewisser Weise an unserem gewerkschaftlichen Selbstverständnis“, sagte er. „Die AfD verknüpft Sozialpolitik ganz klar mit Zuwanderung und liefert damit eine Basis für eine sozialpolitische Ideologie der Entsolidarisierung und der Aufspaltung der Gesellschaft in Schützenswerte und Unerwünschte.“ 

Die IG Metall Berlin beteiligte sich mit einem eigenen Stand am Tag der Opfer des Faschismus.

Von: Jörn Breiholz

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