"Beschäftigte ansprechen, überzeugen und organisieren im Engineering und in der IT-Branche" lautete der Titel des zweiten Treffens. Auch im Engineering und in der IT-Branchen gibt es Outsourcing, Abgruppierungen und Arbeitsüberlastung sowie fehlende Tarifbindung. Auf dem Weg zur Tarifbindung muss die Belegschaft mitmachen und hinter dem Betriebsrat und der IG Metall stehen. Und natürlich ist eine gut organisierte Belegschaft mit vielen Mitgliedern stärker in den Verhandlungen.
 
Der Betriebsrat ASML (ehemals Berliner Glas) setzt sich gemeinsam mit der IG Metall für einen Tarifvertrag in der Metall- und Elektroindustrie ein. Ein Betriebsratsmitglied berichtete sehr eindrücklich, wie die Belegschaft Schritt für Schritt informiert wurde, im Betrieb diskutiert wurde und die Kolleginnen und Kollegen für eine Mitgliedschaft begeistert wurden.

Denn Tarifverhandlungen können nur geführt werden, wenn die Mehrheit der Belegschaft sich hinter die Forderungen der Gewerkschaft und ihres Betriebsrates für bessere kollektive Entgelte stellt. ASML hat viele neue Mitglieder gewonnen. Im Arbeitskreis wurde nach dem Bericht lebhaft nachgefragt und diskutiert.

Klar wurde in der Diskussion, wie wichtig die Information der Kolleginnen und Kollegen ist. Immer noch wissen viele Beschäftigte nicht, warum ein Tarifvertrag viele Vorteile mit sich bringt. Bewährt hat sich bei ASML, regelmäßig gute Aktionen zu machen, damit die Kolleginnen und Kollegen immer wieder ins Gespräch auch über ganz persönliche Themen kommen. Die Aktiven bei ASML treffen sich zwei bis viermal im Monat. Die Mitglieder des Arbeitskreises stellten übereinstimmend fest, dass persönliche Gespräche eindeutig besser als Videokonferenzen und Chats sind.

Zu Gast beim Treffen war Ben Stotz, Prozessbegleiter und Berater. Er begleitet derzeit auch die Kolleginnen und Kollegen bei ASML. Ben Stotz gab viele gute Hinweise zum strukturierten Vorgehen und hilfreiche Tipps. Ben Stotz rät, zu Beginn einer betrieblichen Kampagne eine Befragung bei den Kolleginnen und Kollegen durchzuführen, um ihre Probleme zu erkennen und sie zur Selbsthilfe aktivieren zu können. Er berichtete, dass bei Befragungen bisher nicht priorisierte und überraschende Themen zu Tage treten können.

„Beim nächsten Treffen setzen wir die Debatte fort und laden hierzu Interessierte herzlich ein“, so Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall. „Am 25. April wird es darum gehen, wie wichtige Themen der Belegschaft erkannt werden und hierfür Mitstreiterinnen und Mitstreiter gewonnen und für eine Mitgliedschaft in der IG Metall begeistert werden können.“

Den Termin für den nächsten Arbeitskreis Engineering und IT-Branche werden wir demnächst veröffentlichen..