23.02.2018 | Die Beschäftigten in der deutschen Metall- und Elektroindustrie haben einen großartigen Tarifabschluss erzielt, der sie am gesamtwirtschaftlichen Erfolg teilhaben lässt und ihnen mehr Selbstbestimmung in der Arbeitszeit zugesteht. Der Tarifabschluss lohnt sich insbesondere auch für die Auszubildenden in Berlin und Brandenburg. Für sie kommt es ganz dicke.
Die Azubis können sich nicht nur über 4,3 Prozent mehr Ausbildungsvergütung freuen, sondern auch über einen Mechanismus in ihrem Tarifvertrag, der sich Eckanbindung nennt. Dahinter versteckt sich eine prozentuale Anbindung der Ausbildungsvergütung an das Entgelt-Rahmenabkommen der Stufe 5 und somit an die „Ecke“ im ERA-Tarifvertrag.
Das heißt: Wenn der Tarifvertrag steigt, steigen die Ausbildungsvergütungen gleich mit. Somit verdienen Auszubildende in Berlin und Brandenburg in der Metall- und Elektroindustrie ab dem 1. April 2018 in Brutto:
• Im 1. Ausbildungsjahr: 1.005 €
• Im 2. Ausbildungsjahr: 1.063 €
• Im 3. Ausbildungsjahr: 1.122 €
• Im 4. Ausbildungsjahr: 1.177 €
Mit der Eckanbindung sind die Auszubildenden in Berlin und Brandenburg nicht mehr die Schlusslichter bei der Ausbildungsvergütung in Deutschland. Ihre Vergütung ist jetzt besser an die gestiegenen Lebenskosten in der Hauptstadtregion angepass.
Zusätzlich erhalten sie für den Zeitraum von Januar bis März 2018 einen Pauschalbetrag von 70 Euro brutto, für das Jahr 2019 ein tarifliches Zusatzgeld von einmalig 200 € brutto plus 27,5 Prozent der Ausbildungsvergütung sowie ab dem Jahr 2020 ein tarifliches Zusatzgeld von 12,3 Prozent der jeweiligen Ausbildungsvergütung.
Ein sehr gutes geldliches Ergebnis für die Auszubildenden und Fachkräfte, auf deren Fachwissen und Können die Wirtschaft für die Zukunft setzt. Um diese hohen Standards auch vor dem Hintergrund des digitalen Wandels zu sichern, ist es umso bedeutender, dass der Tarifvertrag in Sachen Ausbildungsqualität ein großer Schritt nach vorne ist.
„Das ist ein überaus guter Tarifabschluss für die Berliner und Brandenburger Auszubildenden in der Metall- und Elektroindustrie“, sagt Simon Sternheimer, der zuständige Jugendsekretär in der IG Metall Berlin. „Ohne die großartige Unterstützung unsere Mitglieder und unseren hohen Organisationsgrad als IG Metall in den Betrieben hätten wir den nicht so gut abschließen können.“
Es zeigt sich: Wenn sich junge Menschen, die am Anfang Ihres Berufslebens, mit Kolleginnen und Kollegen, die schon mittendrin sind, für ein gemeinsames Ziel organisieren und eine starke Gewerkschaft an ihrer Seite haben, können Sie Ihre Situation merklich verbessern und auch eine Leuchtturmfunktion für andere Branchen haben. Durch diesen Tarifvertrag wird den jungen Beschäftigten ein guter Grundstein für ein gutes und selbstbestimmtes Leben gelegt.
Ein wichtiger Hinweis für Auszubildende in der Metall- und Elektroindustrie, deren Arbeitgeber nicht tarifgebunden ist: Eure Ausbildungsvergütung muss mindestens 80 Prozent von der tariflichen Ausbildungsvergütung betragen. Bei weiteren Fragen wendet euch gerne an den zuständigen Jugendsekretär in der IG Metall Berlin, Simon Sternheimer, Tel: 030.25387-120.