Arbeitsmarktpolitische Tagung des DGB

Mindestlohn und Integration

19.01.2015 | „Welche Erfahrungen gibt es mit dem seit Jahresanfang geltenden gesetzlichen Mindestlohn und wie können die Ausbildungs- und Arbeitsmarktchancen junger Menschen mit Migrationshintergrund verbessert werden?“ Mit diesen Themen befasste sich in Berlin am 15. Januar die Tagung der alternierenden Vorsitzenden der Arbeitnehmerseite in den Verwaltungsausschüssen der Agenturen für Arbeit in Berlin und Brandenburg beim DGB.

„Es gibt keine Arbeitsplatzverluste durch Mindestlohn“ und „bessere Ausbildungschancen für Menschen mit Migrationshintergrund!“

Der von Arbeitgebern und ihnen nahe stehenden Wirtschaftsinstituten noch vor einem Jahr  angekündigte „Verlust von hunderttausenden Arbeitsplätzen durch den Mindestlohn“ ist weder in Berlin noch in Brandenburg eingetreten, so das Ergebnis der Tagung. Im Gegenteil: „Die Zahl der offenen Arbeitsstellen ist in Cottbus unmittelbar vor Einführung des Mindestlohns weiter angestiegen“, so der Geschäftsführer der Agentur für Arbeit in Cottbus, Heinz-Wilhelm Müller. Auch in Berlin ist kein Wegfall von Arbeitsplätzen bekannt.

Intensiv wurde über die schlechten Ausbildungs- und Arbeitsmarktchancen junger Menschen mit Migrationshintergrund diskutiert und was getan werden könne, um diese zu verbessern. Klaus Kohlmeyer, Geschäftsführer des „Berliner Qualifizierungsnetzwerks“ (BQN) schilderte die Arbeit seines Netzwerks, das gemeinsam mit der IG Metall und den Arbeitgebern mehr junge Migrantinnen für eine duale Ausbildung in der Metall- und Elektroindustrie gewinnen will.

„Berlinweit muss hier noch viel getan werden. So wechselten im Bezirk Mitte im letzten Jahr nur knapp 8 Prozent der Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse, also nach Abschluss der Hauptschulreife, in eine duale Ausbildung“, sagt Rüdiger Lötzer, Vertreter der IG Metall.  Lob gab es von ihm für einen Modellversuch der Agentur für Arbeit mit dem Ziel Flüchtlinge schneller in den Arbeitsmarkt zu integrieren. „In Berlin Süd gibt es jetzt zwei zusätzliche Stellen speziell für die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Das ist ein guter Ansatz, der auch an anderen Orten aufgegriffen werden sollte.“

Von: rl

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