Die ehrenamtlichen Referentinnen und Referenten diskutierten über einzelne Aussagen, wie sie in Seminaren gefallen sind und ordneten sie auf einer Skala von 0 bis 100 Rassismus ein. Alle sind sich einig: Wir sind keine Rassisten! Aber es gibt zu den einzelnen Sätzen möglicherweise unterschiedliche Bewertungen, weil verschiedene Auslegungs- oder Bewertungsmöglichkeiten existieren.

Die Teilnehmenden beobachten in den Betrieben, in Seminaren, aber auch im privaten Umfeld eine angestiegene Bereitschaft, sich zu rechtspopulistischen Parolen zu bekennen. Diese Parolen kollidieren mit dem demokratischen Grundverständnis der Bundesrepublik und mit dem Selbstverständnis der IG Metall als demokratische Organisation. Allen ist klar: Als betriebliche Interessenvertreterinnen oder Referenten müssen wir reagieren. Aber wie?

Die Teilnehmenden diskutieren anhand verschiedener Situationen unterschiedliche Verhaltensoptionen: ein Gegenüber findet manches okay, was die AfD sagt. Oder eine andere Person formuliert deutlich menschenverachtend eine rassistische Position. Immer stellt sich die Frage, ob das Verhalten nützlich oder doch eher kontraproduktiv wirkt. Klar ist, dass es im ersten Fall darum geht, ins Gespräch zu kommen, um Denkanstöße zum Umdenken zu geben. Und im zweiten Fall ist das Ziel, klare Kante zu zeigen, Grenzen zu setzen und Solidarität mit anderen zu zeigen.

Die zwei Tage waren intensiv und anstrengend, brachten viele Punkte zum Nachdenken, machten eigene Werte bewusst und lieferten eine Vielzahl von Anregungen für konstruktives Handeln: Denn wir wollen Rechtspopulismus aktiv entgegentreten!

Wer sich für dieses Thema interessiert: Chaja Boebel bietet im August ein einwöchiges Seminar an – sie ist in der untenstehenden Seminarausschreibung beschrieben.