05.03.2024 | Die Verhandlungen waren zäh, aber jetzt gibt es ein Ergebnis in der Tarifrunde Leiharbeit: 3,7 Prozent im Oktober 2024 und nochmal 3,8 Prozent im März 2025. Zudem steigen auch Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld und die Mitglieder-Extrazahlung.
In der Tarifrunde Leiharbeit 2024 gibt es ein Verhandlungsergebnis. Die Entgelte steigen in zwei Stufen: um 3,7 Prozent zum 1. Oktober 2024 und um weitere 3,8 Prozent zum 1. März 2025. Das hat die DGB-Tarifgemeinschaft Leiharbeit, der auch die IG Metall angehört, mit dem Leiharbeitgeberverband GVP vereinbart. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 18 Monaten und ist erstmals zum 30. September 2025 kündbar. Ab dann sind wieder weitere Entgelterhöhungen drin.
„Wir haben das bestmögliche Ergebnis für die Beschäftigten erzielt, angesichts der angespannten wirtschaftlichen Situation der Branche“, betont Eugen Scheinberger, Betriebsrat bei Adecco und IG Metall-Vertreter in der Verhandlungskommission, die direkt mit den Arbeitgebern verhandelt. „Besonders wichtig ist der deutlich ausgebaute Abstand der unteren Entgeltgruppen zum Mindestlohn.“
Die Differenz zum allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn konnte deutlich vergrößert werden. Durch den aktuellen Tarifabschluss steigen die untersten Stundenlöhne in Entgeltgruppe 1 von aktuell 13,50 Euro auf 14,53 Euro ab März 2025 – und liegen dann um 13,35 Prozent über dem gesetzlichen Mindestlohn. Das ist der größte Abstand seit dessen Einführung.
Leihbeschäftigte bekommen im Jahr 2024 mehrfach mehr Geld. Zum 1. Januar 2024 wurde noch die letzte Stufe der Erhöhungen aus der vorherigen Tarifrunde wirksam. Zudem erhalten Leiharbeitnehmer bei Einsatz in der Metall- und Elektroindustrie, in der Holz- und Kunststoffindustrie sowie in der Textil- und Bekleidungsindustrie in diesem Jahr eine Inflationsausgleichsprämie von bis zu 2300 Euro.
Dazu kommen steigende Jahressonderzahlungen und steigende Extrazahlungen für IG Metall-Mitglieder. Denn durch die sogenannte Tarifdynamik erhöhen sich diese Zahlungen im gleichen Maße wie die Entgelte. Dadurch gibt es (abhängig von der Beschäftigungsdauer beim Verleiher):
„Wir haben mit den letzten Tarifabschlüssen viel durchsetzen können für Beschäftigte in Leiharbeit. In 2024 und 2025 bekommen unsere Mitglieder zusammen drei Tariferhöhungen, eine Inflationsausgleichsprämie bis 2300 Euro, mehr Jahressonderzahlungen und Mitgliedervorteile“, fasste Juan-Carlos Rio Antas, Verhandlungsführer der IG Metall für die Leiharbeit, die Tariferfolge zusammen. „Das zeigt: Mitglied der IG Metall zu sein und gemeinsam für bessere Bedingungen einzustehen lohnt sich sehr.“