Tarifrunde 2015 - mit Video

Warnstreik-Auftakt in Berlin

28.01.2015 | Nach bisher erfolglosen Verhandlungen begannen die Warnstreiks in Berlin in der Nacht zum Donnerstag, 29. Januar. Rund 500 Metallerinnen und Metaller des Mercedes-Benz Werks und aus anderen Berliner Betrieben sind um Mitternacht in den Warnstreik getreten. Unterstützt wurden sie von vielen Kollegen, die sich ab 20 Uhr in einem Restaurant in der Nähe getroffen hatten, um die Kollegen aus der Spätschicht beim ersten Warnstreik zu unterstützen.

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Video von Ramon Zorn

Fotos: Christian von Polentz/transitfoto.de (Warnstreik-Fotos), Warm-Up-Foto: IG Metall

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Die Verhandlungen über einen neuen Flächentarif für die rund 100.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg blieben bisher ergebnislos. Unter dem Motto »Wir für mehr« demonstrierten die Teilnehmer der Kundgebung: Die Berliner Metall-Belegschaften stehen zu den Forderungen der IG Metall.

Die IG Metall fordert in der Tarifrunde 2015 die Einführung einer Bildungsteilzeit für Beschäftigte, eine Altersteilzeit für alle, die dies wünschen, und 5,5 Prozent mehr Geld.

»Unsere Forderungen nach Bildungsteilzeit, Altersteilzeit und 5,5 Prozent Plus sind wirtschaftlich sinnvoll, gerecht und bezahlbar«, sagte Olivier Höbel, Bezirksleiter und Verhandlungsführer der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen.

Klaus Abel bedankte sich bei allen Metallerinnen und Metallern für ihren Einsatz mitten in der Nacht bei Regen. Beim Warm-Up sagte der Erste Bevollmächtigte IG Metall Berlin: „Wir warten aufs Ende der Friedenspflicht um Mitternacht. Die Uhr tickt. Um 0.00 Uhr werden wir die Spätschicht von Mercedes Benz beim ersten Warnstreik unterstützen. Ab 0.00 Uhr gilt für uns die Un-Friedenspflicht.“

Wolfgang Walter, Betriebsratsvorsitzender im Siemens-Meßgerätewerk, überbrachte die Grüße der Kolleginnen und Kollegen, die am kommenden Montag aufgerufen sind, den Warnstreik zu unterstützen. 

Auch Jörg-Michael Kutz, Betriebsrat bei Procter & Gamble (Gillette), überbrachte beim Warnstreik-Auftakt Grüße der Kolleginnen und Kollegen, die in der kommenden Woche zum Warnstreik aufgerufen sind.

Ute Hass, Betriebsratsvorsitzende im Mercedes-Benz Werk Marienfelde, bedankte sich bei der Belegschaft dafür, dass wenn es drauf ankommt, alle gemeinsam zusammenstehen.

Fatih Özubulut, Vorsitzender der Jugend- und Ausbildungsvertretung im Mercedes Benz Werk Berlin, betonte, dass gerade für die Jugend die Bildungsteilzeit ein sehr wichtiges Thema sei. 

Patrick Hesse, Vertrauenskörperleiter im Mercedes Werk, sagte: "Ich bin stolz auf unsere Vertrauensleute, die trotz Wind und Regen alles getan haben, dass dieser Warnstreik so gut gelingen konnte."

Im Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie haben sich nach Ende der Friedenspflicht bereits knapp 70.000 Beschäftigte aus fast 300 Betrieben an ersten Warnstreiks und Aktionen beteiligt. „Die große Beteiligung der Belegschaften am bundesweiten Warnstreikauftakt zeigt, was sie vom Arbeitgeberangebot halten: Das ist kein verhandelbares Angebot. Die IG Metall will die Zukunftschancen für die Beschäftigten durch faire Bildungs- und Altersteilzeitregelungen. Was uns bislang angeboten wurde, ist verantwortungslos. Wir erwarten einen Vorschlag, der ein gutes Ergebnis zu allen drei Bestandteilen des Forderungspakets ermöglicht“, sagte Jörg Hofmann, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, am Donnerstag auf einer Kundgebung vor den Ford-Werken in Köln. Hofmann kündigte auch für die kommenden Tage massive bundesweite Warnstreiks an.

5 670 Metallerinnen und Metaller haben am Donnerstag mit Warnstreiks die Forderungen der IG Metall im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen in der Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie nachdrücklich unterstützt. »Ein starker und selbstbewusster Auftakt«, sagte Bezirksleiter Olivier Höbel. Nach dem Auftakt von 500 Metallerinnen und Metallern in der Nacht beim Mercedes Benz Werk beteiligten sich bei Bombardier Transportation in Henningsdorf 350 Metaller am Warnstreik. Weitere Warnstreiks gab es bei Rolls-Royce Deutschland in Blankenfelde-Mahlow und bei ZF Friedrichshafen mit 500 Warnstreikenden. Im sächsischen Zwickau versammelten sich rund 4.000 Beschäftigte des VW-Werkes, von GKN Driveline Deutschland und der SAS Autosystemtechnik zu einer Kundgebung. 

Von: aw/md

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