Ausstellung: 125 Jahre Metallgewerkschaft

Zurückblicken und nach vorne schauen - auf die neue Arbeitszeit-Kampagne zum Beispiel

26.05.2016 | Seit Mittwoch blickt die Ausstellung "125 Jahre Metallgewerkschaft" im Berliner IG Metall-Haus auf die Anfänge der Gewerkschaft zurück. Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, richtete den Blick aber auch nach vorn: Eine neue Arbeitszeit-Kampagne steht an.

Foto: Ch.von Polentz / transitfoto

Auf der gut besuchten Eröffnung am Vorabend würdigte IG Metall-Bezirksleiter Olivier Höbel die engagierte Arbeit von Studierenden des Public History Masters der Freien Universität Berlin, die die Exposition konzipierten und erstellten. "Viola Benz, Birgit Wienand, Jana Biesterfeld, Tom Koltermann und Julian Genten ist hier eine sehr interessante Ausstellung gelungen. Sie ist sehr lebendig und informativ. Sie nimmt wichtige Elemente unserer Kommunikation auf: Plakate sind - trotz aller Apps und Youtube - auch heute noch unverzichtbar", sagte Höbel.

Das sieht Jörg Hofmann ähnlich. "Die Vergangenheit ist für uns eine Quelle von Erfahrungen, die wir zur Bewältigung gegenwärtiger und zukünftiger Herausforderungen nutzen. Das Jubiläumsjahr nutzen wir, um aufzuzeigen, wofür die IG Metall steht, welchen Werten wir uns verbunden fühlen", sagte Jörg Hofmann.

Jörg Hofmann: Unser Thema ist Mitbestimmung über die Arbeitsbedingungen

"Unser Kerngeschäft ist die Gestaltung der Arbeit in Betrieben und Branchen. Wir können heute ganz selbstbewusst feststellen: Die IG Metall ist die Expertin in Sachen Arbeit – von Arbeitszeit über Gesundheitsschutz und Mitbestimmung bis zur Gestaltung von Technik und Arbeitsorganisation."

"Ein Schwerpunkt der Ausstellung gilt der Mitbestimmung", hob Hofmann hervor. "Unsere Werte Freiheit und Gerechtigkeit setzen Demokratie und Mitbestimmung voraus. Dafür setzen wir uns seit 125 Jahren ein. Vom Frauenwahlrecht über das Betriebsrätegesetz bis zur direkten Beteiligung im Betrieb heute."

Die Ausstellung zeigt auch, wie hart diese Mitbestimmung erkämpft werden musste – nicht nur gegen den erbitterten Widerstand der Arbeitgeber, sondern auch gegen staatliche Obrigkeit.

Neue Arbeitszeitkampagne knüpft an Erfolge an

Von Anfang an, so Hofmann, kämpfe die IG Metall nicht nur für gerechte und höhere Löhne und um demokratische Mitbestimmungsrechte, sondern auch um die Arbeitszeithoheit für die Beschäftigten und um Arbeitszeitverkürzung. Eine große Erfolgsgeschichte der IG Metall sei die Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden und die großartige Kampagne für ein freies Wochenende. „Samstags gehört Vati mir“, das sei auch heute noch aktuell angesichts der Forderung nach ständiger Erreichbarkeit und Flexibilität, sagte Hofmann.

"Deswegen starten wir jetzt die neue Arbeitszeitkampagne Mein Leben – meine Arbeit". Es gehe um Arbeit, die sicher, gerecht und selbstbestimmt ist. "Die tatsächliche Arbeitszeit", so Hofmann, "wird immer weiter ausgedehnt und verdichtet. Das macht die Beschäftigten krank. Gleichzeitig verfällt Arbeitszeit." Die Beschäftigten sagen: Flexibilität ist in Ordnung, aber nur, wenn die Gegenleistung stimmt. Gerecht ist, so Hofmann, dass geleistete Arbeit vollständig erfasst und vergütet wird. 

<link http: mediathek.rbb-online.de tv abendschau nachrichten-ii rbb-fernsehen _blank external-link-new-window external link in new>rbb Abendschau vom 24. Mai 2016, 19.30 Uhr - im Nachrichtenblock II - bei 1:23

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