AK Internationalismus

Solidarität mit den streikenden Textilarbeiter*innen in Bangladesch!

06.11.2023 | Tausende von Textilarbeiter*innen in Bangladesch gehen aktuell auf die Straße, um eine Erhöhung des Mindestlohns zu fordern. Die Polizei geht gewaltsam gegen Protestdemonstrationen vor. Ein Textilarbeiter wurde erschossen, ein weiterer verletzt.

(Foto: Riyad Hossain)

Die Besitzer von Bekleidungsfabriken schlugen in den Verhandlungen vor, den Mindestlohn auf 10.400 BDT (94 US-Dollar) zu erhöhen. Angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten reicht der Vorschlag aber nicht aus, um den täglichen Bedarf zu decken.

Apoorva Kaiwar, Regionalsekretär für Südasien von IndustriALL, sagt: "Es ist erschreckend, dass die legitimen Forderungen nach höheren Mindestlöhnen mit Polizeigewalt beantwortet werden. Der Bericht der Regierung über die Umsetzung des IAO-Fahrplans, insbesondere über den Umgang mit gewerkschaftsfeindlicher Diskriminierung und Gewalt gegen Beschäftigte, spiegelt nicht die Realität wider. IndustriALL fordert die Regierung von Bangladesch auf, dafür zu sorgen, dass die Polizei keine Gewalt gegen protestierende Beschäftigte anwendet. IndustriALL fordert die Regierung außerdem auf, den Mindestlohn für Textilarbeiter auf 23.000 BDT zu erhöhen."

Design Express als auch Columbia Garments sind gewerkschaftlich organisierte Fabriken, und die Gewerkschaften sind der Tochtergesellschaft von IndustriALL, SGSF, angeschlossen.

Als Arbeitskreis Internationalismus der IG Metall sehen wir uns als Teil der internationalen Kampagne  „Clean Clothes Campaign“ (CCC). Sie ist in elf europäischen Ländern aktiv. Weltweit engagieren sich für sie rund 300 Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften. Ziel ist es in direkter Solidarität die Arbeitsbedingungen zu verbessern. „CCC“ wurde 1990 in den Niederlanden gegründet und ist seit 1996 als „Kampagne für saubere Kleidung“ in Deutschland tätig.

Wie können wir praktisch helfen?

Billigmode von Discountern, Primark oder KiK bedeutet niedrige Löhne. Kommen gute Löhne und Arbeitsbedingungen nicht zu den Menschen - kommen die Menschen zu den guten Löhnen – und zu uns.
Wenn zu Weihnachten die Kassen klingeln und auch Kleidung gekauft wird, einfach mal auf Fair Trade und andere Siegel achten. Man kann auch bei den Händlern nachfragen, woher die Kleidung kommt und ob bei der Produktion die ILO Arbeitsnormen eingehalten wurden.

Als Arbeitskreis Internationalismus schließen wir uns der Erklärung von Apoorva Kaiwar, IndustriALL an. Wir wollen dass überall auf der Welt Menschen zu guten Bedingungen leben und arbeiten können.

Von: Klaus Murawski

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