Jugend

'R!SE'. IG Metall-Jugendfestival bringt bundesweit Aktive zusammen

20.07.2023 | 1.500 junge Metaller_innen kamen vergangenes Wochenende zum R!SE-Festival powered by IG Metall Jugend im Elbauenpark in Magdeburg zusammen. Neben Konzerten gab es zahlreiche Workshops und Diskussionsrunden. Auch die designierte Vorsitzende Christiane Benner war vor Ort.

Unter dem Titel „R!SE“ fand vom 13. - 16. Juli das IG Metall Jugend-Festival im Magdeburger Elbauenpark statt. Auf dem Festival bringt die IG Metall nach der kontaktarmen Corona Zeit Jugend- und Auszubildendenvertreterinnen und -vertreter und Aktive aus den Betrieben zusammen. Die IG Metall Jugend ist mit mehr als 200.000 Mitgliedern der größte politische Jugendverband in Deutschland. Es war das erste viertägige Festival dieser Art für die IG Metall. Konzerte gab es unter anderem von Nura, Kafvka und Waving The Guns.

Das Festival stand unter dem Motto „R!SE. for future, for solidarity, for us!“. Knapp 1.500, junge, aktive Mitglieder waren aus der gesamten Bundesrepublik angereist, um zu feiern und sich besser kennenzulernen. Ein umfangreiches Programm bot neben Live-Konzerten, bei Workshops und Diskussionsrunden Austauschmöglichkeiten mit zivilgesellschaftlichen Initiativen oder Parteijugenden. „Ich fand die Diskussionen mit den antirassistischen und klimapolitischen Initiativen besonders spannend“, so Frederik Schäfer, Mitglied im Ortsjugendausschuss (OJA) der IG Metall Berlin.

Ausbildung, Transformation und klare Kante gegen Rechts
Bis zum Start der täglichen Konzerte ab 16 Uhr prägten Themen wie die Gestaltung der Transformation, der Einsatz gegen den Klimawandel und der Kampf gegen rechts das Programm. „Das Workshop-Programm umfasste alle Themen, die Gewerkschaftsjugendliche beschäftigten“, so Raimund Meß, Jugendsekretär des IG Metall-Bezirks Berlin Brandenburg-Sachsen.

Auch die zunehmend schwierige Situation auf dem Ausbildungsmarkt war Gegenstand von Debatten und Workshops. Die Situation ist absurd: Während Arbeitgeber klagen, keine Auszubildenden zu finden, ist das Ausbildungsangebot gleichzeitig so niedrig wie seit über dreißig Jahren nicht mehr. Aktuell sind hierzulande 2,6 Millionen Menschen zwischen 19 und 35 ohne Berufsabschluss (Berufsbildungsbericht 2023). Diese Widersprüche hat auch die Zweite Vorsitzende, Christiane Benner, in ihrer Diskussion mit Jugendlichen kritisiert.

Die überregionale Vernetzung förderte für Manche neue Erkenntnisse zu tage. So war nicht allen bewusst, dass es in Bayern und Sachsen keinen rechtlichen Anspruch auf fünf Tage Bildungszeit gibt, als Kolleg_innen aus Ostsachsen dafür warben.

Das Workshopangebot war vielfältig und zeugte von versammelter Expertise – manche Veranstaltung hätte aber auch besser besucht sein dürfen. Insgesamt hat die Kombination aus Musikfestival und politischem Camp aber gut funktioniert und stieß auf Zuspruch. „Mir gefällt die Mischung, ausgelassen zusammenzukommen und gleichzeitig einen politischen Anspruch zu haben, besonders gut“, sagte Karl Böhme, Testingenieur und JAV-Vorsitzender bei Alstom in Hennigsdorf. Die Geschäftsstelle Berlin bot einen Workshop zur internationalen Gewerkschaftsarbeit im Betrieb und eine Jam-Session mit älteren und neueren Arbeiter_innen-Liedern an, die beide sehr gut ankamen.

Das R!SE-Festival war auch ein klares Zeichen gegen Rechts. Ende Juli soll der Europa-Bundesparteitag der AfD ebenfalls in Magdeburg stattfinden, gegen den sich zivilgesellschaftliche Bündnisse und Organisationen wie die IG Metall stellen. Mit einer Fotoaktion, an der sich auch die Zweite Vorsitzende Christiane Benner und das Vorstandsmitglied Jürgen Kerner beteiligten, zeigte die IG Metall Jugend Solidarität mit allen, die sich gegen die rechte Partei vor Ort organisieren. "Als Gewerkschaft haben wir Antifaschismus und Antirassismus in unserer DNA”, verdeutlicht auch Christiane Benner. "Wenn unsere jungen Metallerinnen und Metaller als Botschafterinnen und Botschafter für Demokratie und Willkommenskultur in die Betriebe gehen, profitieren alle davon."

Engagierter Vorstand
Am Samstag fand eine Diskussionsrunde mit Jugendlichen und den beiden designierten IG Metall Vorsitzenden Christiane Benner und Jürgen Kerner statt. Die Forderung nach einer Vier-Tage-Woche fand bei den Jugendlichen große Zustimmung. Die Diskussion über die Anwendung von Künstlicher Intelligenz wurde sehr kritisch geführt. Für Christiane ist sogenannte KI am Arbeitsplatz ein weiterer Grund, die Mitbestimmung und Beteiligung zu nutzen und auszubauen, um Leistungsverdichtung und drohende Entlassungen zu verhindern.
Auf die Beschwerde, dass Anliegen der Jugend zu wenig Gehör fänden, versprach Christiane, mehr finanzielle Mittel für Jugendsekretär_innen in den Geschäftsstellen bereitzustellen. Ein wichtiges Signal, um gerade bei den jüngeren Kolleg:innen das Thema Tarifverträge und Interessenvertretung präsenter zu machen.
In der Diskussion um die Klimakrise, müsse sich die IG Metall mehr engagieren. Letzten Endes gehe es dabei gerade um die Zukunft der heute Jugendlichen.

Von: cm; igm

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