Unify und Atos

"3000 Euro auf die Kralle!" - Beschäftigte von Unify in Adlershof pochen auf Inflationsausgleich

04.04.2023 | Am Montag, den 3. April, demonstrierten Beschäftigte des IT-Dienstleisters Unify in Adlershof für angemessenen Inflationsausgleich. Die für die Metall- und Elektroindustrie ausgehandelte Inflationsausgleichsprämie verweigert die Arbeitgeberseite bislang. Ein Angebot in zweiter Verhandlungsrunde hatten die Beschäftigten als unzureichend zurückgewiesen.

Demonstration von Unify-Beschäftigten in Berlin-Adlershof am 3.4.2023. Fotos: Uwe Große.

„Was wollen wir für alle? 3000 Euro auf die Kralle!“ – so lautete einer der Sprechchöre der Unify-Beschäftigten auf ihrer Demonstration durch Berlin-Adlershof, die am Montag ihre Forderung nach einer Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro auf die Straße trugen. An der Aktion nahmen ca. 75 Beschäftigte teil. Das sind mehr, als Unify im Betrieb Adlershof Beschäftigte hat, denn etliche Kollegen der Atos Information Technology GmbH zeigten sich solidarisch und unterstützten die Aktion. Bereits im Dezember vergangenen Jahres hatte man zusammen demonstriert, damals riefen die AIT-Beschäftigten dazu auf. Auch Unify gehört zum französischen Atos-Konzern.

Nach dem geltenden Tarifvertrag für IT-Dienstleistungen erhalten die Beschäftigten zwar die gleiche Tariferhöhung wie in der Metall- und Elektroindustrie, aber einen wesentlichen Teil des Tarifabschlusses wollen die Arbeitgeber ihrer Belegschaft verweigern: Die Zahlung der für die Metall- und Elektroindustrie ausgehandelten Inflationsausgleichsprämie in Höhe von zweimal 1.500 Euro. Die Geschäftsführer der Atos-Unternehmen Unify, Bull sowie science + computing und der zuständige Arbeitgeberverband Metall-NRW verweigern den Beschäftigten diese Zahlung unter anderem mit dem Hinweis, dass diese die Firmen in den Ruin treiben würden.

Nachdem die Arbeitgeber in der ersten Tarifverhandlung die Zahlung einer Inflationsprämie ausgeschlossen hatten, hat die Arbeitgeberseite in der zweiten Verhandlungsrunde die Zahlung einer Prämie in Höhe von 500 Euro angeboten. „Das haben die Beschäftigten als völlig unzureichend abgelehnt. Sie waren regelrecht sauer über dieses Minimalangebot”, so Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin.

„Die Entschlossenheit unserer Mitglieder bei Unify für einen angemessenen Inflationsausgleich zu kämpfen, ist deutlich spürbar. Die Beschäftigten leiden unter dem Reallohnverlust und empfinden ein derart niedriges Angebot nicht nur als Missachtung ihrer Lage, sondern auch ihrer Leistung für den Betrieb in den letzten Jahren”, beschreibt Otto die Stimmung in der Belegschaft. Insofern war es nicht verwunderlich, dass die Teilnehmer der Demonstration in Sprechchören auch ihre Bereitschaft zu Warnstreiks zum Ausdruck brachten.

Von: Uwe Große

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