07.10.2019 | Abpfiff: Ein belastbares Ergebnis war mit den Arbeitgebern in der Nachspielzeit nicht möglich. Am 30. September hat die IG Metall mit den Arbeitgeberverbänden für Berlin-Brandenburg und Sachsen erneut über die Einführung der 35-Stunden-Woche verhandelt. Vergeblich. Mit der Blockadehaltung der Arbeitgeber geht Olivier Höbel, Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen auf dem Gewerkschaftstag per Video scharf ins Gericht.
In den Abendstunden habt die Hintergrundkommission nach intensiver Diskussion einstimmig entschieden, die Gespräche zu beenden. Denn Zwischenergebnisse, die die IG Metall mit den Arbeitgebern zuvor schon erzielt hatte, hat der Arbeitgeber wieder zurückgenommen.
Betrieb für Betrieb: Wie geht es jetzt weiter?
Jetzt werden wir mit den IG Metall-Geschäftsstellen und den Belegschaften auf die Unternehmen zugehen, in denen wir die Einführung der 35 als Erstes vorantreiben wollen. Dazu werden die betrieblichen Tarifkommissionen zusammengeholt und die Arbeitgeber bekommen von uns eine schriftliche Verhandlungsaufforderung. Das bedeutet auch: Jetzt kommt es auf die Durchsetzungsfähigkeit der Belegschaften an.
Olivier Höbel, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen, kommentiert das Verhalten der Arbeitgeber so:
„Rote Karte für den sogenannten TV Future der Arbeitgeber. Der Frontalangriff auf den Flächentarifvertrag in Ostdeutschland ist mit uns nicht zu machen. Auch unsere Geduld hat ein Ende. Nach eineinhalb Jahren Verhandlungsmarathon hätten wir erwartet, endlich Ergebnisse zu sehen. Aber die Arbeitgeber beharren auf ihrer Vorstellung, die Arbeitszeit zu verlängern und dafür auch noch den Lohn zu kürzen.
Sogar der lange Zeit unstrittige Grundsatz, „nach dem Einführungszeitraum gilt die 35 für alle“, kassierten die Arbeitgeber ein. „Für uns gilt: Jetzt erst recht! Wir lassen die Arbeitgeber nicht aus der Verantwortung!“
Medien haben die Auseinandersetzung um die 35-Stundenwoche aufgegriffen. Eine Auswahl von Presseberichten hat der Bezirk vermeldet.