09.11.2022 | Trotz nasskaltem Wetter kamen 80 Beschäftigte von Bosch.IO, Robert Bosch SDV und Kone zum zweistündigen Warnstreik nach draußen. Die klare Forderung der Kolleginnen und Kollegen nach 8 Prozent tabellenwirksam war deutlich zu hören. Die Kolleginnen und Kollegen von Bosch waren extra aus dem Home Office vor das Ullsteinhaus gekommen.
Für viele Kolleginnen und Kollegen von Bosch war es der erste Warnstreik, an dem sie vor Ort teilgenommen haben. Im letzten Jahr während der Corona-Pandemie fanden die Warnstreiks digital statt. Die Stimmung war sehr gut und kämpferisch. Am Warnstreik haben auch Kolleginnen und Kollegen von Kone teilgenommen. Die IG Metall hat unterschiedliche Beschäftigtengruppen aufgerufen. Einerseits Software-Entwickler/-innen und andererseits Aufzugs-Monteure.
"Diese Solidarität miteinander macht unsere IG Metall aus", so Thomas Weber, Politischer Sekretär der IG Metall Berlin. "Die hohen Preise und Kosten spüren gerade alle. Daher stehen auch alle fest hinter der Forderung nach 8 Prozent mehr!"
Michael Höft, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender von Bosch.IO, sagte in seiner Warnstreik-Rede: "Wo bleibt die Solidarität der Arbeitgeber mit den Nöten der Kolleginnen und Kollegen? Schließlich tragen wir Beschäftigte die Kostensteigerungen ganz alleine, während die Unternehmen die Preissteigerungen größtenteils weitergeben können. 3.000 Euro Einmalzahlung bei einer Laufzeit von 30 Monaten, wie es die Arbeitgeber anbieten, sind umgerechnet 100 Euro pro Monat. Die Nebenkosten und Abschläge übertreffen aber die 100 Euro bei weitem. Deshalb stehen wir hinter der Forderung der IG Metall nach 8 Prozent mehr Entgelt und die tabellenwirksam."
Gestern waren in der 4. Tarifverhandlung in den Bezirken Bayern und Baden-Württemberg erneut keine verbesserten Angebote der Arbeitgeber vorgelegt worden. Darüber waren die Warnstreikenden enttäuscht und wütend. Der Aufruf an die Arbeitgeber lautet: "Nehmt die Sorgen der Beschäftigten ernst und legt ein Angebot vor, das seinen Namen verdient!"
Tobias Nüchter, aktiver Metaller bei Kone, machte deutlich, dass es eine starke IG Metall im Betrieb braucht, "damit uns die Arbeitgeber in den Verhandlungen ernst nehmen."
"Eine vierköpfige Familie muss sich dieses Jahr auf Mehrkosten von 3.500 Euro einstellen, rechnen Verbraucherschützer vor. Und im nächsten Jahr sollen die Preise weiter steigen", so Burkhard Bildt, Politischer Sekretär der IG Metall Berlin. "Die Beschäftigten können - anders als die Unternehmen - die höheren Preise nicht weitergeben. Unsere Forderung nach 8 Prozent ist absolut berechtigt!"