24.02.2021 | Am Mittwoch, den 24.2. trugen viele Beschäftigte einen Button „Mehrwert mit Tarif“ und signalisierten damit dem Arbeitgeber, was sie von ihm erwarten: einen Tarifvertrag für ihre Branche, einen IG Metall-Tarifvertrag.
Die Beschäftigten von Berliner Glas haben erst diskutiert und am 24. Februar 2021 ihren ersten Schritt hin zu einem IG Metall-Tarifvertrag getan. Dafür steckten sich die Beschäftigten im Betrieb entweder einen Button an oder nutzten das Logo als Hintergrund bei virtuellen Konferenzen oder Gesprächen. „Ziel ist es, das Thema Tarifwechsel zu forcieren und darüber mit den Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch zu kommen“, sagt Ingo Harms von der IG Metall Berlin.
Die Vorteile eines IG Metall-Tarifvertrags für die Beschäftigten liegen auf der Hand, weil er neben höheren Entgelten und kürzeren Arbeitszeiten auch mehr freie Tage für Beschäftigte mit besonderen Belastungen (Betreuung, Schichtarbeit) bietet. Genau deshalb beharrt die Unternehmensleitung auf dem Tarifvertrag aus dem Groß- und Außenhandel. Doch Berliner Glas hat mit dem Groß- und Außenhandel ungefähr so viel zu tun wie der direkte Wettbewerber Carl Zeiss mit Kindergärten. Bei Carl Zeiss zahlen nach dem M+E-Flächentarifvertrag. Berliner Glas verschafft sich mit dem Beharren auf dem Groß- und Außenhandels-Tarifvertrag einen Wettbewerbsvorteil auf Kosten seiner Beschäftigten.
Deshalb wollen die Beschäftigten mit darüber entscheiden, welcher Tarifvertrag für sie in Frage kommt. Notwendig für den Wechsel ist eine gewerkschaftlich gut organisierte Belegschaft, die mobilisierungs- und aktionsfähig ist und selbstbewusst für ihre gerechtfertigten Interessen einsteht.