21.06.2022 | Rund 150 Beschäftigte des französischen IT-Dienstleisters Atos protestieren am Mittwoch, 22. Juni um 12.00 Uhr, gegen den geplanten Carve-Out in Berlin-Adlershof. Beim Carve-Out werden Unternehmensteile ausgegliedert, abgespalten und verkauft.
Mitte Juni gab es erste Meldungen, dass Atos eine Aufspaltung in zwei voneinander unabhängige börsennotierte Unternehmen plant. Vorausgegangen waren korrigierte Gewinne und abstürzende Aktienkurse. Nach Bekanntgabe dieser Pläne hatte das Unternehmen gemeldet, dass der CEO Rodolphe Belmer das Unternehmen im September 2022 verlassen wird.
„Die Transformation sollte nicht zu Lasten der Beschäftigten gehen“, sagte Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. „Das Zerschlagen von Unternehmen bringt für die Beschäftigten oft große Nachteile. Jetzt muss die Geschäftsführung zeigen, dass sie die Zusagen aus dem Tarifvertrag 2021 einhält. Die Beschäftigten bei Atos brauchen Sicherheit, schließlich haben sie in den vergangenen Jahren zugunsten des Unternehmens auf einiges verzichtet.“
Im Juni 2021 hatten sich die Beschäftigten von Atos einen Tarifvertrag zur Begleitung der Neuorganisation erstritten. Darin verpflichtete sich das Unternehmen, 140 Millionen Euro für Qualifizierung zur Verfügung zu stellen und zu einem sozialverträglichen Personalabbau. Auch eine Beschäftigungssicherung bis Ende 2024 und der Verzicht bis mindestens Ende 2023 auf einen bereits 2021 geplanten Carve-Out wurde verhandelt. Dafür verzichteten die Beschäftigten auf Zeit und Geld.
Hintergrund:
Beim französischen IT-Dienstleister arbeiten rund 450 Beschäftigte in Berlin-Adlershof. Atos SE ist ein weltweit agierender IT-Dienstleister. Das Unternehmen bietet Beratungsleistungen und Systemintegration, Managed Services und Business Process Outsourcing, Cloud Operations, Big Data und Sicherheitslösungen an.
Für Rückfragen: Andrea Weingart, 0170 33 33 025