„Das Zeitalter der Konsequenzen hat begonnen. Wir starten in eine neue Phase der Transformation – auch für die Zukunft der Gewerkschaften.“

19.01.2022 | Die IG Metall Berlin startet am 19. Januar mit ihrem Jahresauftakt mit aktiven Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern in ein spannendes Jahr 2022. „Wir starten jetzt in eine neue Phase der Transformation, die auch die Veränderung der IG Metall selbst im Blick hat und die bereits mehrfach erprobte Idee zwischen Konflikt und Konzept auf die nächste Ebene hebt. „Das Zeitalter der Konsequenzen hat begonnen. Wir starten in eine neue Phase der Transformation – auch für die Zukunft der Gewerkschaften“, erklärte Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin.

„Im letzten Jahr haben wir mit den Kolleginnen und Kollegen im Mercedes-Werk Berlin gezeigt, dass mit einer gut organisierten Belegschaft und der IG Metall an der Seite, aus einer Standortschließung auch ein Zukunftsbild für ein Werk werden kann und damit eine erfolgreiche Transformation. Genau da setzen wir weiter an: Wir gestalten unsere Zukunft selbst. Unsere Hauptaufgabe dabei ist, unser Mandat so zu erweitern, dass die Beschäftigten dafür auch in die IG Metall eintreten bevor der Konflikt eskaliert.“

Die IG Metall Berlin hat im letzten Jahr einen Fokus-Prozess begonnen und sich ein Leitbild gegeben. Das Team der IG Metall richtet sich darin neu aus, überprüft Arbeitsweisen und fokussiert sich darauf, in der Transformation mehr Mitbestimmung und Mitglieder in den Betrieben zu organisieren. Ein Highlight in 2022 wird am 19. und 20. Oktober stattfinden: An zwei Tagen werden in Berlin Experten, Gewerkschafter/-innen, Gäste aus der Politik und Aktive beim zweiten Transformationskongress über den Wandel von Industrie und Arbeit diskutieren.

Auch die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie wird das Jahr 2022 maßgeblich prägen. „Die Botschaften der Arbeitgeber im Vorfeld der Tarifrunde sind sehr klar“, so Jan Otto. „Schon im Dezember forderten die Arbeitgeber eine Nullrunde. Dabei ist allen klar, dass die Zeiten des Verzichts vorbei sind. Wir müssen mindestens den Reallohnverlust ausgleichen und darüber hinaus das Engagement der Beschäftigten in der Krise wertschätzen.“

Im März starten in rund 400 Berliner Betrieben, die von der IG Metall betreut werden, die Betriebsratswahlen. „Demokratie in den Betrieben zu unterstützen, ist wichtig. Noch wichtiger ist aber, dass die Mitbestimmung klar von der IG Metall geprägt ist. Betriebsräte bringen den Beschäftigten, aber auch dem gesamten Unternehmen Vorteile, zeigen zahlreiche empirische Studien. Die Mitbestimmung wirkt sich unter anderem positiv auf Löhne, Jobsicherheit, Produktivität, Familienfreundlichkeit und Nachhaltigkeit aus. IG Metall-Betriebsräte sind gut geschult und begleiten die Prozesse in den Betrieben kritisch und konstruktiv.“

Jan Otto weiter: „Wir fordern mehr Mitbestimmung bei Beschäftigungssicherung, Personalplanung, digitalen Arbeitsformen und Weiterbildung für Betriebsräte gerade in der vor uns stehenden Transformation.“

Jürgen Kerner, Hauptkassierer und geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, reiste nach Berlin, um mit den Aktiven der IG Metall Berlin ins gewerkschaftliche Jahr zu starten. Er warf einen Blick auf den Start der neuen Bundesregierung.

 

„In dem ambitionierten Sofortprogramm, das Wirtschaftsminister Habeck jüngst vorgelegt hat, sind viele Punkte, die wir als IG Metall lange gefordert haben – von der Vorgabe, zwei Prozent der Landesfläche für Windkraft an Land auszuweisen, über die Klimaschutzverträge für die Grundstoffindustrie und die Abschaffung der EEG-Umlage bis zur Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung. Minister Habeck legt dabei ein ordentliches Tempo vor. Dieses Tempo ist aber auch notwendig, um die Industrie klimaneutral umzubauen und dabei gute Arbeitsplätze zu erhalten sowie neue in Deutschland zu schaffen. Wenn – wie angekündigt – bis Ostern tatsächlich ein verlässlicher Förder- und Investitionsrahmen steht, wäre das ein wichtiger Schritt und ein klares Signal: endlich konkrete Instrumente statt langwieriger Debatten.“

 

Für Rückfragen:         Andrea Weingart, Tel.: 0177 59 63 859 und

                                    Jan Otto, Tel.: 0160 533 10 75

Von: igm

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