28.01.2021 | Trotz Pandemie und Transformation – die IG Metall Berlin blickt selbstbewusst ins neue Jahr. 2020 hat sie in ihren Betrieben Mitglieder hinzugewonnen. Die Krise offenbart, wie wichtig Gewerkschaften als gestalterische und schützende Kraft sind. Und die Transformation eröffnet die Chance, die Zukunft der Arbeit in der Hauptstadt ökologisch und sozial zu gestalten.
Die Pandemie verschärft die soziale Ungleichheit – gerade auch in Berlin. Wer wenig hat, verdient heute noch weniger, während Mehrverdiener glimpflich oder sogar gut durch die Krise kommen. Parallel beschleunigt Corona die Transformation und verschärft in manchen Unternehmen die Auseinandersetzung um gute Arbeit und sichere Arbeitsplätze.
„Gewerkschaften sind heute wichtiger denn je, weil wir die Folgen von Veränderungen gemeinsam mit unseren Mitgliedern abfedern und notwendige positive Entwicklungen auch gestalten können“, sagt Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall. Der Blick zurück macht ihn auch für 2021 zuversichtlich.
So haben Beschäftigte, unterstützt von der IG Metall, in mehreren Unternehmen Betriebsräte gegründet, zum Beispiel bei Babbel, Talgo oder Native Instruments oder bei Neuwahlen erstmals einen IG Metall-Betriebsrat gewählt zum Beispiel bei Berliner Glas. Was IG Metall-Betriebsräte erreichen können, zeigt das Beispiel von Bosch.IO. Dort gründeten Beschäftigte mit Unterstützung der IG Metall 2019 einen Betriebsrat, ein Jahr später konnte die IG Metall für die 300 Beschäftigten einen sehr guten Haustarifvertrag abschließen, der ihnen mehr Entgelt, flexiblere Arbeitszeiten und eine höhere Arbeitsplatzsicherheit bescherte. Aber auch im Handwerk und weiteren Industriebetrieben führte die IG Metall erfolgreiche Tarifverhandlungen.
„Wir wollen die Zukunft gestalten und unterstützen Berliner Unternehmen ausdrücklich bei ihrer Transformation, sofern sie dies mit den Beschäftigten tun“, sagt Jan Otto. Wo nicht, zeigt die IG Metall auch in der Pandemie klare Kante. Zum Beispiel bei Daimler in Marienfelde. Mitte Dezember demonstrierten 2.500 Beschäftigte, praktisch die gesamte Belegschaft, Betriebsrat und IG Metall für die Zukunft des Werkes und eine vernünftige Transformation.
Klar ist, dass die Transformation Arbeitsabläufe und Methoden verändern wird, Produkte verschwinden und neue entstehen. „In Berlin ist diese neue Welt schon längst da und wir werden sie gestalten“, erklärt Jan Otto. Indem die IG Metall in Konflikten Kante zeigt, aber auch Alternativ-Konzepte erarbeitet und neue Wege geht. Dazu benötigt die IG Metall ein starkes Mandat.
„Wer nicht will, dass Vorstände die von ihnen geleiteten Unternehmen auf den Rücken der Beschäftigten transformiert, tritt am besten in die IG Metall ein“, sagt Jan Otto. Mehr Mitglieder bedeuten, in der Krise wirkungsvoller kämpfen und mehr erreichen zu können. Denn die IG Metall ist keine Service-Agentur, sondern eine Mitmach-Gewerkschaft. Umso erfreulicher ist, dass die Mitgliederzahl 2020 stabil geblieben ist und die IG Metall Berlin über 2200 neue Mitglieder begrüßen konnte. Dies führte dazu, dass es in den Betrieben Ende 2020 rund 500 Mitglieder mehr gab als noch Ende 2019.
„Wir wollen aber in unseren Branchen noch viel stärker wachsen. Denn mit mehr Mitgliedern können wir die Zukunft der Arbeit in Berlin auch deutlicher gestalten und eine soziale und ökologische Transformation vorantreiben“, sagt Jan Otto.
Für Rückfragen: Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin, Tel.: 0160.5331075