Thyssenkrupp Elevator:

„Die Perle des Konzerns nicht billig verscherbeln“

05.12.2019 | 150 Berliner Beschäftigte demonstrierten gestern in Essen gemeinsam mit mehr als 2.300 weiteren Thyssenkrupp-Beschäftigten für die Standort- und Beschäftigungssicherung bei ThyssenKrupp Aufzüge und Tepper.

Thyssenkrupp-Demo mit 2.500 Beschäftigten in Essen: Tarifbindung und Mitbestimmung sichern Fotos: Sören Lieske

Das Management hat den Thyssenkrupp-Konzern mit schwerwiegenden Fehlern in eine kritische wirtschaftliche und finanzielle Situation gebracht. Das sollen jetzt – in aller Härte – die hochprofitablen Teile des Konzerns, Thyssenkrupp Elevator und Tepper Aufzüge, zu spüren kriegen: Thyssenkrupp will sie verkaufen.

Damit bei den Umbauten im Konzern die Belegschaft von Elevator nicht auf der Strecke bleibt, reisten gestern 2.500 Beschäftigte aus der ganzen Republik nach Essen, um für Standort- und Beschäftigungssicherung zu demonstrieren – unter ihnen auch rund 150 KollegInnen aus Berlin.

Max Welle, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender des Berliner Standorts von Thyssenkrupp Aufzüge, ist mit der Kundgebung vor der Essener Konzernzentrale zufrieden: „Mit der heutigen Aktion haben wir ein starkes Zeichen in Richtung des Arbeitgebers gesendet. Dass so viele Kolleginnen und Kollegen die weite Anreise auf sich genommen haben, zeigt, dass wir es sehr ernst nehmen. Als Perle des Konzerns wollen wir nicht billig verscherbelt werden, sondern erwarten ein klares Bekenntnis zu Standort- und Beschäftigungssicherung.“

Neben dem Erhalt von Arbeitsplätzen und Standorten geht es den Beschäftigten auch um die Sicherung der Tarifbindung und der Mitbestimmung in ihren Unternehmen. Parallel zur Kundgebung begannen die Verhandlungen zwischen der IG Metall und dem Arbeitgeber.

Die IG Metall will einen Zukunftstarifvertrag abschließen, um die Arbeitsplätze zu sichern. „Das war sicherlich nicht das letzte Mal, dass wir in Essen waren“, zeigt sich Andreas Koch, Betriebsratsvorsitzender von Tepper Aufzüge in Berlin, kämpferisch. „Auch im neuen Jahr werden wir uns als Belegschaft tatkräftig für unsere Forderungen einsetzen.““

 

Von: Sören Lieske

Unsere Social Media Kanäle