GE Power

Endlich 35 Stunden Woche bei GE Power im Pankowpark

23.11.2023 | Bei GE Power in Pankow wird die 35 Stunden Woche eingeführt. Ein gesellschaftlicher Skandal kommt damit in diesem Betrieb an sein Ende.

(Foto: CM)

Gewerkschaftssekretär Andreas Buchwald und BRV Toralf Brandt schneiden die Torte an (Foto: CM)

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Feierlaune in Pankow: Die Kolleg_innen bei GE Power bekommen endlich die 35 Stunden Woche. Ein im Jahr 2021 abgeschlossener Flächentarifvertrag mit Öffnungsklausel für den Osten der Republik machte die Angleichung der Arbeitszeit mittels Betriebsvereinbarung möglich.

Bei einer Betriebsversammlung am Freitag, dem 17.11.2023, wurde das erfreuliche Verhandlungsergebnis nochmals offiziell gewürdigt. Betriebsrat, IG Metall und Management warfen dabei einen Blick zurück.

Im April 2022 forderten die Beschäftigten bei GE Power das Management auf, auch dort endlich über die Einführung der 35 Stunden Woche zu verhandeln. Ein Jahr später wurde der Druck auf alle Seiten so stark, dass ein Mediationsverfahren angesetzt wurde. Das Management setzte einen Top-Anwalt ein, was man auch als Zeichen der Anerkennung deute, wie der Betriebsratsvorsitzende Toralf Brandt mit einem Schmunzeln ausführt.
Nach eineinhalb Jahren liegt nun ein Plan vor, auf den man sich einigen konnte. Ende September wurde die Betriebsvereinbarung unterschrieben: Ab Januar 2024 wird eine Stunde weniger pro Woche gearbeitet, über die folgenden beiden Jahre wird die Wochenarbeitszeit um jeweils eine weitere Stunde reduziert. Dafür verzichten die Beschäftigten in diesen Jahren auf die Sonderzahlung „Transformationsgeld“.

Wie das Management darlegte, steht das Unternehmen ökonomisch gut da. Der Berliner Standort ist im globalen Werkstättenverbund der Energiesparte von GE, genauer dessen Fossil Services-Sektor, weiterhin wichtig und wird als wesentlicher Bestandteil der Energiewende angesehen. An Aufträgen mangelt es in Pankow nicht.

„Endlich haben wir die 35 Stunden Woche erreicht. Es ist gut, dass das Management endlich bereit ist, mit uns und der Belegschaft diesen Weg in die Zukunft zu gehen“, sagt Toralf Brandt.

„Die 35 Stunden Woche ist auch eine Frage der Würde für die größtenteils aus dem Osten stammenden Beschäftigten. Nach 33 Jahren wurde hier vor Ort ein gesellschaftlicher Missstand beendet“, sagt Andreas Buchwald, Gewerkschaftssekretär der Berliner IG Metall.

Im Anschluss an die Betriebsversammlung gab es in lockerer Atmosphäre Gulasch und Getränke – die IG Metall hatte einen Kuchen großen Kuchen spendiert und ist stolz auf die Leistung des Verhandlungsteams

GE Power liegt im Tarifgebiet II. Die Mauer und ehemalige Grenze verlief keine 200 Meter vom Standort in Pankow entfernt. Bis jetzt muss die Beschäftigten drei Stunden mehr arbeiten als die Kolleginnen und Kollegen im Westen. Viele Unternehmen im Osten der Stadt (Tarifgebiet II) machen sich gerade auf den Weg in Richtung 35, darunter Siemens Mobility, Otis, Bosch und Schindler. Jetzt hat GE Power endlich nachgezogen

Von: cm; ab

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