Tech-Conference

Erste Konferenz für Berliner Tech-Beschäftigte

05.10.2022 | Erstmals trafen sich rund 70 Kolleginnen und Kollegen am 30. September zur Tech-Conference im Berliner IG Metall-Haus. Gemeinsam eingeladen hatten Berlin Tech Workers Coalition, ver.di und die Berliner IG Metall. Gekommen sind englischsprachige Betriebsrätinnen und Betriebsräte und Aktive aus Berliner Tech-Betrieben. Das Ziel war Netzwerke zu bilden, sich auszutauschen und voneinander zu lernen.

Tech-Conference am 30. September im IG Metall-Haus - Foto: IG Metall

Auch die Beschäftigten in Tech-Betrieben stehen vor vielen Herausforderungen. Themen in den Betrieben sind beispielsweise die fehlende (Entgelt-)Transparenz, Ungerechtigkeiten, Arbeitsbelastung und Stress, die sich negativ auf die Gesundheit der Beschäftigten auswirken bis hin zu Restrukturierungen mit Massenentlassungen. „Die hohe Zahl an Teilnehmenden, die bis Freitagabend in Kreuzberg tagten, zeigt den großen Bedarf an Austausch“, sagte Thomas Weber, Politischer Sekretär der IG Metall Berlin.

In einem Großteil der Betriebe, deren Aktive an der Konferenz teilnahmen, wurde in den letzten zwei Jahren erstmals Betriebsräte gegründet. Die Mitglieder der Betriebsräte erleben oft betriebsübergreifend ähnliche Herausforderungen: fehlende Informationen durch den Arbeitgeber, Missachtung der Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates (BR), Ansprache und Beteiligung der Beschäftigten in Zeiten von mobiler Arbeit.

Am Vormittag ging es in interaktiven Runden in einem beteiligungsorientierten Format vor allem ums Kennenlernen, um den Austausch von Erfahrungen und Hintergründen sowie das Sammeln von Fragen und Themen. Am Nachmittag drehte sich in mehreren Workshops alles um die Themen rechtlicher Rahmen von Betriebsräten, Beteiligung der Belegschaft in der digitalen Arbeitswelt bzw. mobiler Arbeit, Grenzen von Betriebsräten bei Fragen des Entgelts und die Rolle von Gewerkschaften und Tarifverträgen, Betriebsänderung, Massenentlassung und den Reaktionsmöglichkeiten für Betriebsräte sowie den besonderen Herausforderungen von migrantischen Beschäftigten in (Tech-)Betrieben. Denn die Kolleginnen und Kollegen mit Migrationshintergrund beschäftigen noch einmal besondere Themen. So ist das Visum oft an den Arbeitsvertrag geknüpft, was zu Unsicherheiten führt.

Mit weiteren Veranstaltungen in der nächsten Zeit werden die Veranstalter dem Wunsch der Teilnehmenden nach mehr Vernetzung und voneinander Lernen nachkommen.

„Wir sind sehr zufrieden mit unserer ersten englischsprachigen Konferenz für Berliner Tech-Beschäftigte. Die vielen Teilnehmenden und die lebendigen Diskussionen haben gezeigt, wie wichtig den Kolleginnen und Kollegen der Austausch ist – auch in der Tech-Welt stehen Beschäftigte vor großen Herausforderungen. Diese reichen von fehlender Transparenz beim Entgelt über hohe Arbeitsbelastung bis hin zu Massenentlassungen. Insbesondere den neu gewählten Betriebsräten fehlte es bisher an einer Vernetzung“, sagte Thomas Weber.

 

Von: Thomas Weber

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