Wenn der Arbeitgeber nichts anbieten will:

Es muss lauter werden

04.05.2018 | Schon wieder Tariffreitag bei der IAV: Erneut standen gut hundert Kolleginnen und Kollegen zur Mittagspause vor dem Haupteingang der IAV, um ein Zeichen für fairen Umgang und faire Löhne zu setzen – und gegen Billiglohngruppen, wie das Management sie schaffen will.

Rasseln, Tröten, Pfiffe, Hornblasen, Weckerklingeln: Eine Viertelstunde lang lärmten am heutigen Freitag gut hundert IAVlerinnen und IAVler vor dem Haupteingang und machten dem Motto des heutigen Tariffreitags alle Ehre: „Da wir scheinbar zu leise sind, müssen wir uns noch mal Gehör verschaffen“, hieß es in dem Aktionsaufruf. „Bringt bitte nicht nur Wecker, sondern auch anderes Lärmgerät mit und lasst uns ordentlich Krach machen.“

Hintergrund der Aktion: Das Management will keine vernünftige Tariferhöhung zulassen und plant, für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine ganz eigene Entgeltgruppe, eine Billiglohngruppe, zu schaffen. Damit schüfe sie innerhalb des Unternehmens zwei Klassen von Beschäftigten. Während die Beschäftigten der großen Automobilsten sich also über kräftige Lohnerhöhungen freuen, sollen die IAVler und IAVlerinnen in die Röhre gucken. Die Zwei-Klassen-Gesellschaft, die das Management bei der IAV durchsetzen will, lehnen IG Metall und Tarifkommission ab: „Wir sind bei der IAV gut aufgestellt. Das hat die letzte Tarifrunde gezeigt. Daher sind wir sehr zuversichtlich, dass es eine positive Tariflösung geben wird“, sagt Andreas Buchwald, der zuständige Gewerkschaftssekretär in der IG Metall Berlin.

Die nächste Tarifverhandlungsrunde ist am 18. Mai in Gifhorn. Deshalb haben die Betriebsräte aufgerufen, auch an diesem Tag zeitgleich zur geplanten Kundgebung in Gifhorn vor der Berliner IAV wieder ordentlich Lärm zu machen. Geübt haben die Kollegen ja heute schon.

 

Von: ab

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