IG Metall Berlin
16.11.2022 | Der Stummfilm „Menschen am Sonntag“ aus dem Jahr 1929 wurde im Musikinstrumentenmuseum aufgeführt. Junge Filmemacher, die später in Hollywood Kariere machten (Billy Wilder zum Beispiel) drehten mit improvisiertem Drehbuch und mit Laiendarstellern das Freizeitleben von zwei Paaren am Sonntag in Berlin.
Daneben gibt es viele dokumentarische Aufnahmen aus der Stadt. Das war für uns besonders interessant. Der Verkehr war damals schon erschreckend. Menschenmassen auf dem Weg zur Arbeit oder zu den Ausflugszielen wurden ebenso gezeigt wie eine Portrait-Galerie von „Typen“.
Begleitet wurde der Film auf der Mighty Wurlitzer Orgel, ein gewaltiges Instrument mit vier Manualen und über 1200 Pfeifen. Mit vielen Sondergeräuschen und Effekten kann sie ein ganzes Orchester abbilden. Sie war aber nie eine Kinoorgel, wie die anderen dieser Instrumente sondern wurde für einen Enkel von Werner von Siemens gefertigt und stand in dessen Villa in Lankwitz.
Schade, dass die Möglichkeiten dieser Orgel nicht voll zur Geltung kamen, ich hätte mich über mehr akustische Effekte gefreut.
Vor dem Film gab es Gelegenheit, sich im Museum umzusehen. 3500 Instrumente aus 5 Jahrhunderten sind zu bestaunen - nur eine Auswahl der umfangreichen Sammlung. Es ist erstaunlich, mit welcher Kunstfertigkeit, Material- und Formenwahl Musikinstrumente erfunden wurden.
Von: rz
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