Zukunftsgestaltung in Corona-Zeiten:

IAV: keine Kernarbeitszeit, höheres Kurzarbeitergeld und ein Sabbatical-Programm

29.04.2020 | Die IAV, weltweit führender Engineering-Partner der Automobilindustrie, und die IG Metall haben sich in engagierten, konstruktiven Verhandlungen auf einen Pandemie- und Transformationstarifvertrag geeinigt. Der Abschluss schafft Handlungsfähigkeit für das Unternehmen und bietet auch den 2.000 Berliner Beschäftigten Sicherheit und deutlich mehr Flexibilität.

Die bundesweite IAV-Tarifkommission der IG Metall: mit Mario Lange Betriebsrat IAV Berlin (6.ter von links), Andreas Buchwald, zuständiger IG Metall-Gewerkschaftssekretär der IG Metall Berlin (7.ter von links), Tanja Schneider, Betriebsratsvorsitzende IAV Berlin (9.te von links) und Jan Franke, Betriebsrat IAV Berlin (11.ter von links)

"Was die IAV-Beschäftigten in der aktuellen Sondersituation am dringendsten benötigen, ist Sicherheit und ein Höchstmaß an Flexibilität“, sagt IG Metall-Verhandlungsführer Johannes Katzan. „Genau das bieten wir ihnen mit dem jetzt erzielten Abschluss: Das Kurzarbeitergeld wird vom Unternehmen 15 Tage lang auf 95 Prozent des entgangenen Netto-Entgelts aufgestockt, die bisherige Kernarbeitszeit gestrichen und zugleich ein neues, attraktives Sabbatical-Programm eingeführt, bei dem ein Zeitkontingent nicht im Vorwege angespart, sondern im Nachhinein eingearbeitet werden kann.“

Im Gegenzug verständigten sich die Tarifparteien darauf, die Verhandlungen über die Entgelt- und Arbeitsbedingungen auszusetzen und spätestens zum 28. Februar 2021 wiederaufzunehmen. Diese Maßnahme bedeutet auch, dass die zunächst gekündigte Entgelttabelle wiedereingesetzt wird.

„Wir wollen und werden unseren hochqualifizierten Mitarbeitern auch weiterhin ein attraktives Arbeitsumfeld bieten und die besten Talente anziehen“, sagt Uwe Horn, Mitglied der Geschäftsführung und Arbeitsdirektor bei  der Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr (IAV). „In der aktuellen Situation gilt es, die Gesundheit unserer Belegschaft bestmöglich zu schützen, unseren Kunden gegenüber dasselbe Maß an Innovationsgeist und Zuverlässigkeit an den Tag zu legen, das sie als Premium-Engineering-Partner von uns gewohnt sind und zugleich unsere Leistungsfähigkeit für die Post-Corona-Zeit sicherzustellen. Zu all dem leistet unsere massiv ausgeweitete Quote zur Mobilarbeit ebenso einen Beitrag wie die jetzt erzielte Tarifeinigung.“

Auch Tanja Schneider, Betriebsratsvorsitzende der IAV-Zentrale in Berlin, ist mit dem Ergebnis zufrieden: „Mit dem Tarifabschluss haben wir bewiesen, dass wir auch in herausfordernden Zeiten an einem Strang ziehen. IAV will die Mitarbeiter gezielt auf die wichtigsten Zukunftsthemen hin qualifizieren und das ist genau der richtige Weg. Damit soll jede und jeder bei IAV in die Lage versetzt werden, individuelle Fähigkeiten und Fertigkeiten am richtigen Platz optimal einzubringen.“

Die eigens für die Tarifrunde eingesetzten und paritätisch besetzen Arbeitsgruppen zum „Tarifwerk IAV 2025+“ haben mit ihren Vorschlägen maßgeblich zum jetzt erzielten Tarifabschluss beigetragen. Anknüpfend an ihre erfolgreiche Arbeit werden sie die grundlegende Modernisierung des IAV-Tarifs in den kommenden Monaten weiter vorantreiben, bis die Verhandlungen zum neuen, umfassenden Tarifwerk dann spätestens Anfang 2021 fortgesetzt werden.

Die IAV – mehr als 8.000 Beschäftigte weltweit
Die IAV ist mit mehr als 8.000 Beschäftigten einer der weltweit führenden Engineering-Partner der Automobilindustrie. Das Unternehmen entwickelt seit über 35 Jahren innovative Konzepte und Technologien für zukünftige Fahrzeuge und setzte 2019 mehr als 1 Milliarde Euro um. Zu den Kunden zählen weltweit alle namhaften Automobilhersteller und Zulieferer. Neben Fahrzeug- und Antriebsentwicklung ist IAV bereits frühzeitig in die Elektromobilität und das autonome Fahren eingestiegen und heute einer der führenden Entwicklungsdienstleister auf diesen Gebieten. Neben den Entwicklungszentren in Berlin, Gifhorn und Chemnitz/Stollberg verfügt IAV über weitere Standorte in München, Sindelfingen und Ingolstadt sowie in Europa, Asien, Nord- und Südamerika.

 

Von: IG Metall

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