02.07.2021 | Am 9. Juli wird die Berliner Krankenhausbewegung gemeinsam mit allen Unterstützerinnen und Unterstützern in der Alten Försterei (Stadion von Union Berlin) die zweite Phase ihres Ultimatums einleiten. Und klar ist, es wird heiß. Bewegung und Beschäftigte fordern bessere Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen den Personalnotstand und einen Tarifvertrag Entlastung. Die IG Metall Berlin unterstützt den Kampf der Beschäftigten und will am 9. Juli Flagge zeigen. Merkt auch den Termin 18 Uhr vor.
Berlins Gesundheitswesen fährt seit vielen Jahren auf Kante, auf Kosten der Beschäftigten, die permanent in Unterbesetzung arbeiten. Einspringen aus der Freizeit, keine Pausen, Überstunden, mit schlechtem Gefühl nach Hause gehen, weil man seinen Ansprüchen nicht gerecht werden konnte. Das ist der Alltag in Berlins Krankenhäusern. Viele Beschäftigte sind chronisch überlastet, schieben Überstunden vor sich her oder sind krank. Viele haben ihrem Traumberuf den Rücken gekehrt – weil sie nicht so arbeiten können wie sie es gerne würden.
Noch nie traten diese Missstände deutlicher zu Tage als während der Corona-Pandemie. Es braucht dringend mehr Personal und gute Arbeitsbedingungen in unseren Krankenhäusern. Die Beschäftigten von Charité, Vivantes und den Vivantes-Töchtern wollen endlich mehr Personal, eine gute Versorgung der Patientinnen und Patienten sowie faire Löhne nach TVöD (Tarifvertrag öffentlicher Dienst).
Am 12. Mai haben sie ihre Forderungen der Klinikleitung und dem Berliner Senat überreicht und ein 100 Tage Ultimatum gestartet. Werden die Forderungen nicht erfüllt, treten die Beschäftigten einen Monat vor der Wahl zum Abgeordnetenhaus in den Streik.
IG Metall Berlin steht an der Seite der Krankenhausbewegung
Viele Metallerinnen und Metaller unterstützen die Bewegung von Beginn an und senden damit ein wichtiges Zeichen an Politik und Krankenhauskonzerne. „Wir stehen fest an der Seite der Berliner Krankenhausbewegung. Es ist unfassbar, welche Zustände in unseren Krankenhäusern herrschen und unter welchen Bedingungen die Beschäftigten arbeiten müssen“, sagt Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. In der Corona-Pandemie wurden die Beschäftigten beklatscht und als Retter*innen unserer Gesundheit gefeiert. „An den systemisch miserablen Zuständen aber wollen Politik und Krankenhauskonzerne festhalten. Das akzeptieren wir nicht. Unsere Gesundheit darf nicht dem Renditestreben zum Opfer fallen. Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen. Deshalb sind wir solidarisch mit der Krankenhausbewegung. Wenn ihr kämpft - kämpfen wir mit“, fügt Jan Otto hinzu.
Eine gute Gesundheitsversorgung geht nur mit guten Arbeitsbedingungen
Die Berliner Krankenhausbewegung kämpft auch für die Interessen der Allgemeinheit. Anständige Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen in allen Branchen sind im Interesse aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Region. Denn ausreichend Zeit und genügend Personal sind Voraussetzungen für eine gute Gesundheitsversorgung. Die Pandemie hat deutlich gezeigt, dass Defizite im Gesundheitswesen den Nerv des gesamten gesellschaftlichen Lebens treffen können.
Die IG Metall Berlin unterstützt die Forderungen der Krankenhausbewegung. Das wollen wir am 9. Juli in der Alten Försterei (Stadiontribüne Union Berlin) unterstreichen, auf dass dort wieder viele Fahnen der IG Metall wehen. Merke Dir den Termin vor: 9. Juli, 18 Uhr.
Weitere Infos zur Solidaritätsaktion erfährst Du aus dem Flyer und auf der Webseite der Berliner Krankenhausbewegung
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