09.10.2020 | Die Beschäftigten bei Berliner Glas haben zum ersten Mal einen IG Metall-Betriebsrat gewählt. In den kommenden Monaten wird sich entscheiden, ob die gut 1.000 Beschäftigten des Berliner Spezial-Optikunternehmens auch einen IG Metall-Tarifvertrag erstreiten können. Die Berliner DGB-Gewerkschaften haben sich bereits darauf verständigt, dass Berliner Glas ein IG Metall-Unternehmen ist.
Unter dem Listennamen Zeit für Veränderung – Gemeinsam für eine sichere Zukunft haben sich 27 IG Metaller und Metallerinnen zusammengetan, um sich im Betriebsrat für familienfreundliche Arbeitszeiten, eine Kultur der Wertschätzung, mobiles Arbeiten und eine enge Zusammenarbeit mit der IG Metall einzusetzen.
Dabei scheinen sie auf die richtigen Themen gesetzt zu haben: Mit 12 von 15 Sitzen haben sie die Wahl klar gewonnen. „Wir sind super froh über das Ergebnis. Es hat unsere Erwartungen weit übertroffen“, sagt Ismail Onat, der die Liste angeführt hat.
Das gute Ergebnis liegt auch darin begründet, dass viele Beschäftigte mit der Tarifsituation bei Berliner Glas unzufrieden sind. Derzeit gilt ein Tarifvertrag für den Groß- und Außenhandel, der nicht zum Betrieb passt. „Wir werden uns die Tarifsituation genau anschauen. Unter den DGB-Gewerkschaften herrscht schon länger Einigkeit, dass der derzeitige Tarifvertrag nicht zum Unternehmen passt“, sagt Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. „Sollte unser Mitgliederzuwachs bei Berliner Glas weiterhin so kräftig anhalten, werden wir mit der Belegschaft darüber diskutieren, ob sie mit uns gemeinsam einen attraktiven IG Metall-Tarifvertrag durchsetzen will.“
Berliner Glas ist ein aufstrebendes Unternehmen mit Optiklösungen für die Halbleiterindustrie, Laser-, Medizin und Weltraumtechnik, das in Berlin produziert und seine Produkte erfolgreich weltweit vermarktet.
Für Rückfragen: Jan Otto, Tel: 0160 5331075.