Unternehmerseite erklärt Gespräche für gescheitert:

Infinera: Arbeitgeber wollen nicht mehr verhandeln

21.02.2019 | Der Verhandlungsführer der US-amerikanischen Infinera-Eigner, Rechtsanwalt Burkard Göpfert, hat die Gespräche zwischen Betriebsrat, IG Metall und Infinera gestern für gescheitert erklärt. Konstruktiv ist das nicht.

„Wir sind weiterhin an einer Lösung des Konflikts interessiert, dafür muss die Arbeitgeberseite den Beschäftigten aber zumindest ein akzeptables Angebot machen. Die kalte Friss oder stirb-Strategie aus dem Wilden Westen akzeptieren wir hier nicht“, sagt Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall.

Darum geht es in den Gesprächen: Infinera hat nur vier Monate nach dem Kauf verkündet, das Berliner Werk mit seinen rund 400 Beschäftigten komplett schließen zu wollen. Viele Beschäftigte arbeiten seit Jahrzehnten am Siemensdamm und haben hier ihr gesamtes bisheriges Berufsleben verbracht. Sie wollen, dass das auch in Zukunft so bleibt. „Wir fertigen in Berlin gute Produkte, die Deutschland für den Ausbau der Datenautobahnen und 5G-Netze braucht. Das wollen wir auch in Zukunft tun“, sagt Jörg Wichert, Betriebsratsvorsitzender bei Infinera Berlin.

Management, Inhaber und Ihr Verhandlungsbeauftragter Göpfert sind aber an keiner sozialpartnerschaftlichen Lösung interessiert, sondern postulieren einen kalten, US-amerikanisch inspirierten Rausschmiss aller 400 Beschäftigten. Betriebsrat und IG Metall Berlin setzen deshalb auch auf die Politik. Gestern befasste sich der Deutsche Bundestag mit dem Thema. Im Wirtschaftsausschuss kündigte das Wirtschaftsministerium an, zu prüfen, ob Infinera in Berlin sicherheitsrelevante Produkte fertigt. Kommt es zu diesem Schluss, könnte am Ende der Verkauf an sich in Frage stehen.

Für Rückfragen:

Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte, IG Metall Berlin, Tel: +49 160 5331792

Von: igm

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